Monat: Februar 2009

Hanashi – mobiler Chat-Client von SonyEricsson

Hanashi“ klingt wie der Name eines Charakters aus einem japanischen Anime: „Hanashi’s Reise ins Twitterland„. Und damit unser kleiner Held bei seiner Mission, den niedlichen Fail Whale aus den Fängen der bösen Hexe Identica und ihres Gehilfen Bleeper zu befreien, mit seinen Freunden in Kontakt bleiben kann, hat SonyEricsson einen gleichnamigen „mobile chat client“ entwickelt. Sowas hätte Frodo bestimmt auch gern gehabt, um sich den einen oder anderen Rat von Gandalf zu holen.

Dank Rowi habe ich von Hanashi erfahren und es gestern mal ausprobiert. Es ist ein Java-Programm und funktioniert mir den meisten SonyEricsson-Geräten und jedes andere Handy, das Java-fähig ist, sollte Hanashi auch ausführen können.

Um einen Chat zu initiieren, gibt man im Programm die Handynummer des Chat-Partners an. Hat dieser die Software noch nicht auf dem Handy, kann man ihm den Downloadlink schicken und gleich nach Installation loslegen. Wenn Hanashi bereits installiert ist, startet es automatisch, sobald eine neue Chat-Einadung eingeht. Es wird in jedem Fall zuerst eine SMS versendet, damit die IP-Adresse des anderen Gerätes herausgefunden wird, dann erfolgt die Kommunikation direkt über IP. Dabei fällt natürlich Daten-Volumen an, die Entwickler von Hanashi schreiben in den FAQ von 0,3 – 0,5 KiB für eine Nachricht mit 60 – 80 Zeichen. Man kann aber nicht nur Textnachrichten austauschen, sondern auch Bilder und andere Dateien.

Bei meinem SonyEricsson G900 habe ich das Phänomen festgestellt, dass Hanashi selbsttätig keine Internetverbindung herstellt, warum auch immer. Dann kann man zwar auch chatten, aber per SMS, was irgendwie nicht Sinn der Sache ist und keine monetäre Ersparnis bringt. Ich mußte erst mit dem Browser ins Netz gehen und konnte dann Hanashi wie vorgesehen über IP benutzen.

Wenn man nicht unterwegs ist, sondern einen PC oder Laptop/Netbook in der Nähe hat, kann man Hanashi auch über den Web Client nutzen. Dabei wird wie gewohnt die Applikation auf dem Handy gestartet, dann muß ein PIN eingegeben werden, um die Verbindung herzustellen und man kann bequem am „großen“ Rechner chatten.

Eine Funktion, die jüngst auch Google mit Latitude auf den Markt gebracht hat, nämlich die Anzeige, wo sich eine Person gerade befindet, bietet auch Hanashi. Man kann für jeden Kontakt festlegen, ob die eigene Position angezeigt werden soll. Serienmäßig ist es abgeschaltet.

Der Test mit Hanashi war meine erste Begegnung mit dem Thema „mobile Chat“, hat mir auch ganz gut gefallen. Die Applikation ist einfach zu bedienen und bis auf mein kleines Problem mit der Internetverbindung hat auch alles wunderbar funktioniert. Wenn man eine Daten-Flatrate hat, ist das eine preisgünstige Alternative zum SMS-Nachrichten hin und her schicken. Wer Interesse hat und mein Vertrauen genießt, dem schicke ich Hanashi gern zu, Handynummer mitteilen reicht. 🙂

Flensburger Campushalle ist Ultra-freie Zone

Eine gute Nachricht für den Handball: Die SG Flensburg-Handewitt trennt sich von ihren Problemfans, den Ultras und deren „Jugendorganisation„.

Ich habe das Treiben der Ultras seit ihren Anfängen als Knabenchor argwöhnisch verfolgt. Zunächst – noch in der Fördehalle – haben sie sich nur dadurch hervorgetan, dass sie Fangesänge aus dem Fußball adaptierten, was dann zum Teil auf Rumpelreime wie „Eins kann uns keiner nehmen und das ist der pure Hass auf Kieler“ hinauslief. Der Support driftete im Laufe der Zeit recht schnell in den Fäkalbereich ab, was jedem anständigen SG-Fan regelmäßig die Schamesröte ins Gesicht trieb. Das sollte aber nach Meinung der Ultras der Preis sein, den man für ihre teilweise wirklich gelungenen „Choreos“ zu zahlen hatte. Schade, dass sie die optischen Highlights mit unterirdischen Gesängen kaputt machten. Zunehmend kam es dann auch zu Gewalttätigkeiten wie Sachbeschädigung und Körperverletzung, die dann zu Gesprächen mit der SG-Geschäftsleitung führten, bei denen ein „Du, Du, Du“ ausgeprochen und von Seiten der Ultras Besserung gelobt wurde. Gerade unter der Leitung von Thorsten Storm hatten sie aber weitesgehend freie Hand, weil auch Storm wohl ein Freund des rustikalen Supports ist. Sein Nachfolger Fynn Holpert versteht da aber weit weniger Spaß und hat nach dem Spiel gegen Minden am vergangenen Samstag ein Hallenverbot für die Ultras ausgesprochen und ihnen den Fanclub-Status aberkannt. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte das schon Dierk Schmäschke zu seiner Zeit in Flensburg ausgesprochen, aber besser spät als nie.

Die Kohle fällt nach oben

Schockwellenreiter Jörg Kantel findet deutliche Worte zur Volksverarsche Bankenkrise:

Hypo Real Estate erhält erneut zehn Milliarden Euro Garantien: Damit wächst die Summe der Kapitalhilfen und der staatlichen Garantien für den schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer auf insgesamt 102 Milliarden Euro. Aber in Berlin-Neukölln fehlt das Geld für Sozialpolitik und Infrastrukturmaßnahmen an allen Ecken und Enden. Aber wir Neuköllner sind ja auch nur Abschaum und keine Bankmanager. Dabei ist es doch eigentlich umgekehrt. (via, Hervorhebung von mir)

Dazu – quasi als Untermauerung der Abschaum-These – paßt auch die Meldung, dass die schweizer UBS-Banker die erhaltenen Staatshilfen für großzügige Boni-Zahlungen nutzen wollen. Aber so ist das im Kapitalismus, Leistung muß sich lohnen.