Monat: April 2006

Neues aus Islay

Auch wenn sich die Whisky-Saison langsam ihrem Ende zuneigt – im Sommer schmecken mir Cocktails nun mal besser als Torfbomben – spekuliere ich auf 2 neue Islay-Abfüllungen, die kürzlich auf den Markt gekommen sind und direkt in meiner Preisklasse liegen. Es handelt sich um den Bruichladdich Waves, einen 7-jährigen (1998/2005), und eine unabhängige Ardbeg-Abfüllung namens Smokehead. Falls jemand einen der beiden Tropfen schon verkostet hat, bitte ich um einen entsprechenden Kommentar, da ich bisher nur vage Tastingnotes gelesen habe, die mich allerdings neugierig gemacht haben.

Zum Thema „ach, dafür hat er Geld“: Ein Whisky – sofern man ihn nicht mit Cola panscht – ist eine langfristige Anschaffung. Erst steht er u. U. monatelang ungeöffnet herum, dann u. U. noch monatelang in geöffnetem Zustand. Nehmen wir mal an, ein Whisky für 30 €, was noch immer meine nur selten überschrittene Schmerzgrenze ist, wird innerhalb von 6 Monaten geleert (und ich besitze Flaschen, die sind nach einem halben Jahr noch nicht mal geöffnet, Geiz ist geil!), dann entspricht das einem Betrag von 5€ pro Monat. Whiskytrinken kommt also billiger zu stehen als beispielsweise Rauchen oder Biertrinken. Irgendein Laster braucht der Mensch schließlich.

Genitiv in’s Wasser weil es Dativ ist

Zum Wochenstart gibt es ein wenig Hobby-Germanistik. Ich habe keine Ahnung, ob man ein Genitiv-s mit einem Apostroph abtrennen darf oder nicht, eine Anwendung schlägt mir aber auch ohne Apostroph brachial in die Magengrube: das Genitiv-s bei Eigennamen in Verbindung mit Abkürzungen.

  • Beispiel: „Herzlich willkommen auf den Internetseiten des TSV Hürups!“

Diesen Satz habe ich auf der Homepage eines anderen Sportvereins tatsächlich gelesen. Ich lege mir die Regel so zurecht, dass es genau genommen „…des Turn- und Sportvereins Hürup!“ heißen müßte, allerdings sieht „…des TSVs Hürup!“ nicht viel besser aus. Das Genitiv-s würde ich in diesem Fall einfach unterschlagen.

Disclaimer: Meine oberste Rechtschreibregel lautet: „Wenn du nicht weißt, wie ein Wort richtig geschrieben wird, suche solange ein Synonym oder eine andere Formulierung, bis es paßt“. Ich habe daher den Satz „Willkommen beim TSV Hürup!“ verwendet.

  • Encore-Beispiel: „…die Fans des THWs.“

Hierbei handelt es sich um Anhänger einer Handballmannschaft aus dem Kieler Raum, die Abkürzung steht also nicht für „Technisches Hilfswerk“ sondern für den „Turnverein Haßsee-Winterbek„, folglich sind auch nicht die „Fans des Technischen Hilfswerks (in diesem Fall wäre das Beispiel m. E. sogar richtig) gemeint, sondern die des „Turnvereins Haßsee-Winterbek“.

Ich habe die Werke des Bastian Sick noch immer nicht gelesen, mich würde aber die Meinung des Zwiebelfischs zu dieser Problematik interessieren, natürlich auch die meiner geneigten Leserschaft. Weitere Beispiele finden sich zu Hauf im Internet, mal geht es um den „Abstieg des 1. FC Kölns“, mal um die „Geschichte des SV Werder Bremens“ und ein anderes mal um die frischgebackenen DHB-Pokalsieger, die „Handballer des HSV Hamburgs“ („HSV“ heißt hier übrigens nicht „Hamburger Sportverein“ sondern „Handball-Sport-Verein“. Die Handballer haben von den Fußballern eine Lizenz für die Verwendung der berühmten HSV-Raute erworben. Der Hamburger Sportverein hat eine eigene Handballabteilung, deren 1. Männermannschaft allerdings „nur“ in der Oberliga Hamburg spielt.).

Familienfest Handball

Anläßlich des DHB-Pokalfinales in Hamburg am vergangenen Wochenende hat sich auch die SpOn-Redaktion mit Handball beschäftigt, insbesondere mit dem Fehlen der im Fußball so beliebten „dritten Halbzeit“. Dies sei auch nicht zuletzt darauf zurück zu führen:

Der Unterschied zwischen Hand- und Fußballfans fängt seiner Meinung nach im Kopf an: „Beim Fußball reicht es, wenn ich Abseits erklären kann. Aber die Regeln beim Handball sind komplizierter, das setzt eine höhere Intelligenz als beim Fußball voraus.“

Obwohl ich da auch manchmal meine Zweifel habe. Just kiddin‘.

FinalFour 2006: HSV Hamburg holt den Titel

Colorline-ArenaIm Finale um den DHB-Pokal 2006 hat das Team mit den meisten ehemaligen Flensburger Akteuren gewonnen. Von Flensburg lernen heißt eben siegen lernen.

Stefan Schröder, Igor Lavrov, Thomas Knorr, Henning Wiechers und Geschäftsführer Dierk Schmäschke besiegten mit ihren Kollegen vom HSV Hamburg den Kiel-Bezwinger SG Kronau/Östringen in einem spannenden, aber nicht hochklassigen Match mit 26:25 (9:10). Lange Zeit lagen die Süddeutschen in der 2. Hälfte mit bis zu 3 Toren vorn, doch die Hanseaten kamen in der Schlußphase wieder heran und konnten das Spiel am Ende glücklich gewinnen. In der letzten Aktion standen 7 „Kröstis“ noch 4 Hamburger gegenüber, Goran Stojanovic konnte den letzten Wurf, der die Verlängerung hätte bringen können, abwehren.