Kategorie: Meat Is Murder

16 tofu sausages

Warum machen Veganer Fleischprodukte nach?

Gestern war ich beim Vegan Summer in Eckernförde. Es dauerte nicht lange, bis ich eine Aussage hören musste, mit der ich schon häufiger online wie offline konfrontiert wurde und die ein in omnivoren Augen recht großer Kritikpunkt am Veganismus zu sein scheint. Ich hatte mich gerade in die lange Schlange am veganen Döner-Stand eingereiht, da hörte ich auch schon, wie sich das vermutlich nicht vegane Paar (ich finde es grundsätzlich toll, wenn sich Fleischesser für vegane Ernährung interessieren und auch für Solche sind Veranstaltungen wie der Vegan Summer gemacht) hinter mir darüber unterhielt, was denn wohl außer Salat noch in einem veganen Döner drin sei. Der Mann brachte dann das Killerargument (sic!), er könne nicht verstehen, warum Veganer und Vegetarier Tierprodukte imitieren müssen. Wenn man kein Fleisch möge, dann müsse man ja auch keine Ersatzprodukte essen.

Aber da liegt der Denkfehler vieler Omnivoren: Viele Veganer mögen den Geschmack der mit tierischen Produkten hergestellten Gerichte durchaus, sei es nun Bolognese-Sauce, Curry-Wurst oder Gyros. Die wenigstens Veganer sind schließlich vegan geboren oder aufgewachsen. Ich kann mich z. B. gut an den Geschmack eines halben Hähnchens, einer gebratenen Leber, Speck in den Bratkartoffeln oder Zwiebelmett erinnern, obwohl ich das alles seit mindestens 18 Jahren nicht mehr gegessen habe. Aber ich möchte eben nicht, dass wegen des guten Geschmacks, der häufig doch nur durch die verwendeten Gewürze entsteht, empfindungsfähige Lebewesen zu Schaden kommen.

Das ist der ganze Punkt, es ist nicht der Geschmack, der einen Veganer davon abhält, tierische Produkte zu konsumieren, sondern genau das, was Fleischesser leider verdrängen, nämlich der „Herstellungsprozess“ von Fleisch, Milch, Käse und Eiern sowie das damit verbundene Leid, das den Tieren – und nicht nur denen – angetan wird. Wie weit man bei der Veganisierung seiner Lieblingsgerichte gehen will, ist jedem selbst überlassen. Bei mir stehen vegane Bolognese-Sauce, Rührtofu oder verschiedene Bratlinge und Würstchen häufiger auf dem Speiseplan. (Wie gut so veganen Alternativen sein können, hatte z. B. der bekannte Fernsehkoch Christian Rach 2014 in einer seiner Sendungen bewiesen.)

Ich kann die Frage „Warum machen Veganer Fleischprodukte nach?“ also genauso beantworten wie auch viele Omnivoren ihren Fleischkonsum begründen: Weil’s halt so lecker ist.

Der vegane YouTuber Der Artgenosse hat diesem Thema auch eines seiner sehr informativen Videos gewidmet:

(Das Beitragsbild „16 tofu sausages“ von Jason Lam steht unter der Creative Commons Lizenz BY SA.)

Gebratener Spargel auf einem Salatbett

Die vegane Spargelzeit ist ja zunächst nicht leicht vorstellbar, wenn man an die obligatorische Sauce Hollandaise denkt. Obwohl es auch tierleidfreie Variationen gibt, habe ich mich erstmal an diesem Spargel-Rezept versucht und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen. Allein das Salatdressing mit Zitronen- und Agavendicksaft ist der Hammer!

One-Pot-Pasta

Mein letzter Blogeintrag des Jahres soll kein Jahresrückblick werden, doch ein Ereignis wird wohl fütm lange Zeit mit diesem Jahr verbunden bleiben, neben wenigen anderen. Im Mai 2014 wurde ich Veganer. Mehr möchte ich dazu jetzt auch nicht schreiben, keine Angst, liebe „Omnis“. Ich möchte vielmehr ein Rezept weitergeben, dass ich erst gestern im Blog „Vegan & Lecker“ entdeckte und gleich heute in abgewandelter Form nachgekocht habe: Die One-Pot-Pasta.

Der Clou dabei ist, wie ich finde, nicht die Zutatenliste, sondern die Art der Zubereitung, die mir völlig neu war. Nudeln mit diversen Gemüsesorten hatte ich mit schon etliche Male gemacht, aber alles in einen Topf zu werfen, ist so simpel wie genial, spart man doch sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Zubereitung und sogar beim anschließenden Abwasch einiges an Zeit, die man anderen Dingen oder Personen widmen kann. Die Bloggerin von „Vegan & Lecker“ ist junge Mutter und muss sich somit nach dem Tagesrhythmus des Sprösslings richten, genau wie ich beispielsweise nach meinen Arbeitszeiten.

Ich habe für die One-Pot-Pasta 250 g Fussili, je eine rote und eine gelbe Paprika, eine halbe Gurke und zwei Tomaten – das Gemüse gewürfelt – sowie eine Dose Mais in einem Topf mit 500 ml Gemüsebrühe und 2 EL Olivenöl gekocht wie im Rezept beschrieben und am Schluß noch einen Rest (ca. 110 g) Räuchertofu und 100 ml Soja-Sahne hinzugegeben. Zuletzt mit Salz, Pfeffer und Paprika-Gewürz (edelsüß) abgeschmeckt. That’s it!

Hätten meine Söhne nicht mitgegessen, hätte ich noch Zucchini, Aubergine und Champignons dazugegeben, aber davon sind die Beiden keine Fans. Es war aber auch so sehr lecker und hat auch den Kindern geschmeckt.