Kategorie: Sound of Music

Free-Music-Friday: Glacials

Shoegaze“ nennt man ein Genre, das sich ab Mitte der 1980er Jahre durch Bands wie The Jesus And Mary Chain, My Bloody Valentine, Lush oder Ride seine Fangemeinde fand. Wenn nun eine junge Band diese Tradition fortführt und Mark Gardener von Ride als Vorband unterstützen darf, ist das schon eine Art Ritterschlag. So geschehen bei der Band Glacials, die heute in London (Sebright Arms) und morgen in Brighton (The Hope) mit dem Altmeister die Bühne teilen wird.

Aufmerksam wurde ich auf die Band durch das deutsche Netlabel aaahh records, das Anfang der Woche die Single „Sweet Tooth Pink Wrist“ mitsamt Musikvideo vorgestellt hatte.

Die Single stammt von der Debüt-EP „We Are Serious and We Mean It„, die am 22.10.2013 als kostenloser Download („name your price„) und als limitiertes Album in durchsichtigem Vinyl unter der Lizenz CC by-nd veröffentlicht wurde. Aufgenommen wurden die sechs Lieder von Jaemi Zahra-Hall (Gitarre, Schlagzeug, Keyboards), Kenneth Joseph (Gitarre, Gesang) David Jackson (Bass, Gesang) und Arielle Renwart (Gesang).

Mittlerweile gab es einige Umbesetzungen, Jaemi und Kenneth werden nun von Sen Xu (Schlagzeug), Ozon (Bass) und Kathryn Mae (Gesang) unterstützt. Sehr schade finde ich den Austausch der Sängerin, denn die Stimme von Arielle, die auch für die Texte verantwortlich war, klingt auf der EP wunderschön und ist auch der Hauptgrund, warum ich so begeistert bin. Aber auch die Musik trägt ihren Teil dazu bei, denn die Glacials liefern Shoegaze in der Tradition von Ride oder My Bloody Valentine, aber auch Post- und Math-Rock-Songs sorgen dafür, dass es nicht zu einseitig wird. So geht es von ruhigen Liedern mit zartem Frauengesang und verhallten Gitarren zu lauten kraftvollen Rock-Stücken – und wieder zurück. Man sollte sich daher nicht von dem Label „Shoegaze“ abschrecken lassen, alle Rock-Fans können bei Glacials auf ihre Kosten kommen.

Glacials im Netz: Bandcamp | Facebook | Last.fm | Soundcloud | Twitter | Youtube

Free-Music-Friday: E Sávok

Die Magyaren sind bekanntlich auch ein sehr musikalisches Volk und davon zeugt auch das Budapester Trio E Sávok, das am 14.02.2014 ihre erste englischsprachige EP veröffentlicht hat. „Good Morning Mr Mourning“ (Creative Commons by-nc-sa) heißt das 5-teilige Werk, das recht wenig mit typischer ungarischer Musik zu tun hat, sondern vielmehr an eine Mischung aus PJ Harvey und den Pixies erinnert. Sehr ruhige akustische Passagen wechseln sich ab mit lauten Klanggewittern.

Der Pianist Péter Futó und der Gitarrist Gergely Nagy arbeiten seit 2005 musikalisch zusammen und werden seit der letztjährigen EP „Csontvázmosó“ (Creative Commons by-nc-sa) von der Sängerin Eszter Tóth unterstützt, die sich die Gesangsparts mit Gergely Nagy teilt.

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Free-Music-Friday: People Tanning

Heute habe mal etwas entspannende Musik aus Kanada herausgesucht, über deren Urheber ich leider nicht viel mitteilen kann. Zwar heißt die EP von People Tanning „On The Internet“, aber dort findet man nur einen Twitter-Account und eine Bandcamp-Seite. Konzentrieren wir uns also ganz auf die Musik.

Der erste Track „A New Life Awaits“ empfängt uns mit Vogelgezwitscher und Wasserplätschern. Dazu gibt es entspannenden Rhythmus und Synthie-Klänge. Auch im zweiten Lied „Libidinal Economics“ sind Vögel zu hören, dazu eine dezent in den Hintergrund gemischte und leicht verzerrte Männerstimme. Zum Schluß gibt es Meeresrauschen, das uns zu „Speak Empty To Me“ mit seinem Latino-Beat führt, meditatives Fusswippen ist angesagt. Der letzte Song, „I Don’t Want To Be A Nuissance“ schlägt mit 9:12 Minuten zu Buche und ist damit das längste Stück der EP, das von zirpenden Grillen eingeleitet wird und zum Ende hin richtig laut wird, ganz so, als wolle es uns die Rückkehr in die reale Welt erleichtern.

People Tanning sieht die Musik als Möglichkeit, den hektischen Geräuschen des Alltags zu entfliehen, in dem man sich „On The Internet“ per Kopfhörer zum Meditieren, zum Lesen oder einfach nur so anhört.

Die EP „On The Internet“ steht unter der Lizenz CC by, d.h. auch einer kommerziellen Verwendung oder einer Bearbeitung der Lieder steht nichts im Wege, solange der Urheber genannt wird.

People Tanning im Netz: Bandcamp | Twitter