Schlagwort: Gothic-Rock

salvation AMP – Earth We Walk Upon

Klassischer Einstieg in ein Album-Review: Fast drei Jahre lang mussten die Fans von salvation AMP auf den Nachfolger des Debut-Albums Hidden Faces warten, nun ist es endlich soweit, seit gestern ist Earth We Walk Upon via Bandcamp erhältlich. Die CD inkl. Download kostet 12 Euro (oder freiwillig mehr), wer nur den Download möchte, zahlt 8 Euro (oder freiwillig mehr).

Musikalischer Hauptbestandteil von salvation AMP ist auch auf Earth We Walk Upon die filigrane und effektvolle Gitarrenarbeit von Christ-Ian, der sich an seinen alten Helden The Sisters Of Mercy (zu „First And Last And Always“-Zeiten) und The Chameleons orientiert. Schon im instrumentalen Opener (I Am The Flood) gibt es eine mehrstimmige Kostprobe davon. Ab Mother Talk kommt dann das zweite prägende Element dazu, Christ-Ians düster-melancholischer Gesang, der uns durch die restlichen acht Songs führt. Die Rhythmusfraktion Caveman (Bass) und Steve Leafs (Drums) trägt allerdings auch einen nicht unwesentlichen Teil zum gut gelungenen Album bei. Von flott (Oxygen, Prince Of Silence) bis getragen (Mother Talk, Anachron, Way, Earth We Walk Upon, These Days) beherrschen salvation AMP alle Facetten des klassischen Gothic-Rock, wobei die gemächlichere Gangart überwiegt. Dadurch wird Earth We Walk Upon ein wunderschönes melancholisches Gothic-Album.

salvation AMP haben trotz aller Reminiszenz eine starke Eigenständigkeit und sind auch live ein besonderes energiereiches Erlebnis. Als echte Independent-Band haben sie nicht nur das Album in Eigenregie erstellt, sondern veranstalten auch ein Reihe von regionalen Mini-Festivals selbst, zu denen sie stets weitere tolle, auch internationale Bands einladen, wie das Gothic Fest auf der Burg Sternberg, das im September zum vierten Mal stattfinden wird und worüber ich bereits hier berichtet hatte.

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Free-Music-Friday: Antichrisis – Not Fade Away

Durch eine Vorankündigung von At Sea Compilation auf deren kommende Veröffentlichung „German Gothic Isn’t Dead“ (erscheint am 09.08.2015) auf das Nürnberger Duo Antichrisis aufmerksam geworden. Sid und Ayuma haben ihr letztes Album „Not Fade Away“ schon vor bald 3 Jahren herausgebracht (CC by-nc), arbeiten jedoch zur Zeit an gleich zwei neuen Werken. Den Löwenanteil liefert dazu Sid, der als Songwriter, Texter, Multiinstrumentalist (Gitarre, Bass, Keyboards und Schlagzeug) und als Sänger fungiert. Seine Ehefrau Ayuma setzt ihre Stimme gesanglich äußerst ansprechend ein.

Auch die Musik konnte mich überzeugen, schon wegen der sehr großen Range an Genres. Wir finden Irish-Folk, Electronica, Synthie-Pop, Darkwave, Gothic Rock, meist schön melancholisch und mitreißend poppig.

Nahezu jeder Song des Albums hat mich sofort angesprochen, liegen sie doch sehr dicht an meinem persönlichen Musikgeschmack. Wenn ich etwas hervorheben sollte, so wären es das elektronische „Ocean’s Too Wide„, das in die tanzbare Synthie-Pop-Richtung geht, das düstere Darkwave-Stück „Who You Are“ oder das romantische Pop-Duett „Have You Been Loved?„. Aber wirkliche Ausfälle sind unter den insgesamt fast 74 Minuten langen 15 Songs nicht zu finden. Daher ist der Preis von 7 Euro für den Download des Albums auch völlig in Ordnung.

Es gibt auch ein schönes Cover von „New Dawn Fades“ (Joy Division), in der Slideshow erzählt Sid, wie er Joy Division 1979 in London live gesehen hat und wie sehr ihn dieses Konzert geprägt hat.

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