Das alles bekommen sie für ihre Praxisgebühren

Ich fürchte, es könnte aufgrund des letzten Eintrages der Eindruck entstehen, ich wäre durch ein mißglücktes Ubuntu-Upgrade daran gehindert, mein Weblog weiterzuführen. Um ehrlich zu sein, ich habe das Upgrade noch nicht durchgeführt. Stattdessen gibt es heute eine Exklusiv-Story: Es ist wieder Zeit für „Jammern hilft!“-Content. Am 5. Oktober habe ich beim Training einen Ball ungünstig gefangen, so dass ich mir den kleinen Finger der rechten Hand lädiert habe. Donnerstag machte ich mich also frühmorgens auf den Weg zum Arzt.

Ein 10-Euro-Schein und die Krankenkassenkarte waren meine Eintrittskarte in’s Wartezimmer. Die Zielgruppe eines Internisten sind eher ältere Leute, zum Glück macht das nette Praxisteam alles wett. Die Zeit vertrieb mir der neue „Focus“ mehr schlecht als recht, denn zur Wahl habe ich schon viel gelesen und Herrn Markworts („Fakten, Fakten, Fakten! Und an die Leser denken…“) Meinung interessiert mich wenig.

Das HandballtraumaIrgendwann (warum hängt im Wartezimmer keine Uhr?) werde ich aufgerufen und in ein Behandungszimmer geführt. „Kleinen Moment noch, der Doktor ist gleich bei ihnen.“ War er dann auch. Der Finger hatte ein kräftige blau-violette Färbung und war stark geschwollen, weshalb ich eine Überweisung zum Röntgen bekam. Die „Radiologische Gemeinschaftspraxis“ ist nur wenige 100 Meter von meinem Hausarzt entfernt, so stiefelte ich also los. Dort angekommen, mußte ich zunächst wieder warten. Nach den Röntgenaufnahmen durfte ich noch kurz zum Arzt hinein, der mir die Aufnahmen zeigte („Hier es ein Stückchen Knochen abgesplittert, das muß wohl geschient werden…“), sie eintütete, mir in die Hand drückte und mich wieder nach draußen entließ.

Zurück beim Hausarzt hieß es wieder kurz warten, dann zum Doktor. Er schhaute sich die Aufnehmen an und entschied, „das muß geschient werden.“ Leider dürfe er keine Gipsschienen machen, ich müsse zum Chirurgen. Vielen Dank und auf Wiedersehen. In der chirurgischen Praxis traf ich nur eine Dame im Büro an, die mir mitteilte, dass die Sprechstunde erst um 16 Uhr beginnen würde, da war es 11 Uhr. Ich meldete mich telefonisch im büro ab und fuhr zunächst nach Hause.

Um 15 Uhr machte ich mich auf dem Weg zum Chirurgen, frühes Erscheinen sichert die besten Plätze. Das dachten sich mehr Patienten als Plätze zur Verfügung standen, also stand ich auch. Irgendwann später hatte ich dann endlich meine Gipsschiene, und ich habe sie heute noch. Letzten Donnerstag war der Doc schon ein wenig irritiert, dass ich den Finger noch nicht wieder schmerzfrei bewegen konnte. Also „darf“ ich diese Woche nochmal zum Röntgen. Soweit so schlecht.

Ich habe schon angefangen von einer „Gipsschienen-Depression“ zu sprechen, denn ich bin zwar als Linkshänder von einer Verletzung der rechten Hand nicht völlig außer Kraft gesetzt, aber schön das trotzdem nicht.

Wünscht mit gute Besserung. Danke!

  • Lars Hilse

    Joa Micha! Das machen wir mal - also Dir gute Besserung wünschen... Ja, das mit den Ärzten ist immer so eine Sache. Chic wäre hier durchaus, wenn Du Privatpatient wärest. Dann geht's (auch wenn es viele Leute nicht wahr haben wollen) beim Doc erheblich schneller!

  • Micha

    Danke Lars! Privatpatient wäre in der Tat chic, aber ich kann auch so nicht klagen. Es gehört eben dazu, in Ruhe die Illustrierte durchzublättern, während man versucht, die Wartenden in eine zeitliche Reihenfolge zu bekommen.

  • Dirk Schuhmacher

    Gute Besserung, lieber Micha ! Von Herzen ! Liebe Grüße Dirk

  • Jens Fliege

    Alles Gute, mit dem Bass-Spielen ist es bestimmt auch Essig, oder?

  • Micha

    Danke, Jens. Die Gipsschiene bin ich seit heute endlich los, den kleinen Finger kann ich aber noch nicht bewegen. Das heißt üben, üben, üben. Bass- oder Gitarre-Spielen geht mit defekter Greifhand natürlich auch schlecht.

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