Monat: Juli 2013

Free-Music-Friday: Ancient Lasers

Das amerikanische Projekt Ancient Lasers besteht aus Daniel Finfer und Daniel Anderson und empfiehlt sich insbesondere Fans der Bands Nine Inch Nails, Foo Fighters, Aphex Twin, M83, The Faint und Bright Eyes. Insbesondere gesanglich hat Trent Raznor (Nine Inch Nails) hier und da Pate gestanden, musikalisch präsentieren sie sich auf ihrem am 25.06.2013 erschienenen Album „You In The Future“ (No-Source/Clinical Archives) in einer Mischung aus Electronica/Electro-Pop und Pop/Rock. In den Texten beschäftigt er sich mit Zukunftsversionen, die mal mehr, mal weniger optimistisch ausfallen.

Das Album ist bei Bandcamp als „Zahl was du willst“-Download erhältlich, alle darüber einfließenden Einnahmen werden an eine Reihe von Institutionen gespendet, die sich mit künstlicher Intelligenz oder medizinischer Forschung befassen. Bei iTunes und Amazon MP3 ist es aber auch erhältlich. Unter Creative Commons by-nc steht das Album beim NO-SOURCE Netlabel.

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Free-Music-Friday: Cambriana

Der Grundstein für meine heutige Free-Music-Empfehlung wurde Ende 2010 von Luis Calil gelegt, als er sich in seiner brasillianischen Heimat daran machte, die Komposition des Debütalbums seiner Band Cambriana zu beginnen. Im März 2011 bat er einen Freund, Wanderson Meireles, ihn bei seinem Projekt zu unterstützen und sich am Songwriting zu beteiligen. Da beide räumlich getrennt waren – Luis lebt in Goiânia, Wanderson in Brasilia – arbeiteten sie über das Internet. Zwei Lieder auf dem Debutalbum „House Of Tolerance„, nämlich „Waitress“ und „Invicto“ sind auf diese Weise entstanden, die restlichen Acht stammen allein aus Luis‘ Feder. Stilistisch bewegen sich die Songs im Bereich Indie-Rock – Indie-Folk – Indie-Pop, haben aber auch immer wieder überraschende Elemente zu bieten, ein Effekt, der sich auf dem zweiten Album „Worker“ noch verstärken soll.

Aufgenommen wurde „House Of Tolerance“ im Zeitraum September 2011 bis Januar 2012 mit Hilfe der Gitarristen Rafael Morihisa und Israel Santiago sowie der Gast-Violinistin Carol Steinkopf. Die Parts Gesang, Bass, Keyboards, Drum-Progrmming und Percussions übernahm Luis Calil selbst. Obwohl die meisten Instrumente im Heimstudio aufgenommen wurden, klingt das Ergebnis sehr professionell. Eine Woche vor dem Album wurde die EP „Afraid Of Blood“ mit fünf Songs, von denen 3 icht auf dem Album enthalten sind, als Download unter der Creative-Commons-Lizenz by-nc-nd bei Bandcamp veröffentlicht. Am 27.01.2012 folgte „House Of Tolerance“ unter der gleichen Lizenz.

Bereits zwei Wochen später wurde die nächste Single nachgelegt, „Slow Moves„, ein weiterer Non-Album-Track sowie ein Remix von „Big Fish„.

Das oben bereits angedeutete EP „Worker“ erschien im Januar 2013. Die Band wurde zwischenzeitlich mit Wassily Brasil (Keyboards), Pedro Falcão (Bass) und Heloísa Helena (Drums) für Live-Auftritte verstärkt, aber ich nehme an, dass die Drei auch bei den Aufnahmen für „Worker“ zum Einsatz kamen, denn die EP klingt sehr viel voller und auch ein Stück härter als die Vorgänger. Und noch vielseitiger, so sind Ausflüge zum Rockabilly, Motown oder Bossa Nova zu erleben.

Wie so oft lohnt es sich auch bei Cambriana, den weiteren Werdegang der Band zu verfolgen. Eine weitere Single gab es nach „Worker“ auch schon. Es handelt sich dabei um eine Neuaufnahme von „Vegas„, dem Opener des Albums „House Of Tolerance„, die sehr gut die Entwicklung der Band aufzeigt.

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Free-Music-Friday: Kristin Hersh

Die amerikanische Independent-Band Pixies stellen zwar auch immer mal wieder einen Song oder Live-Mitschnitt zum kostenlosen Download bereit – aktuell zum Beispiel ihre neue Single Bagboy – erfüllen aber nicht die strengen Kriterien, um einen Free-Music-Friday gewidmet zu bekommen. Es fehlt die Creative Commons Lizenz. Allerdings bin ich beim Nachlesen der Biografie meines Lieblings-Pixies Kim Deal, die die Band leider gerade verlassen hat, auf Kristin Hersh gestoßen. Kristin hatte 1980 die Band Throwing Muses gegründet, zusammen mit ihrer Stiefschwester Tanya Donelly, die wiederum Ende der Achtziger mit Kim Deal bei The Breeders spielte.

Neben ihrer Tätigkeit bei den Muses verstärkte Kristin in den Neunzigern auch ihre Solo-Aktivitäten. Bis 2007 veröffentlichte sie beim englischen Indie-Label 4AD, Ende 2007 gründete sie dann allerdings die Open-Source-Plattform CASH Music, die es ihr und anderen Musikern ermöglicht, ihre Werke unter Creative Commons direkt an den Konsumenten zu bekommen. Außerdem lud sie 2008 die Gesangspuren von 11 Songs ihres Albums „Speedbath“ bei ccMixter hoch, die bisher für mehr als 150 Remixe verwendet wurden.

Kristin Hersh kann man als klassischen Singer/Songwriter bezeichnen, mal mehr zum Folk, mal mehr zum Pop tendierend. Ihre rauhe Stimme hat etwas von Marianne Faithfull. Zur Zeit arbeitet sie an einem neuen Album, dass „Sparks Meet Gasoline“ heißen wird. Jeden Monat stellt sie einen Song daraus auf ihrer Webseite zum Download bereit, so dass sich die Fans schon von Veröffentlichung des Gesamtwerkes einen Eindruck davon verschaffen können, wobei die Songs, mittlerweile sieben an der Zahl, nicht unbedingt in der endgültigen Version vorliegen.

Die Finanzierung läuft über CASH Music mit einer Art permanenten Crowdfunding. Fans haben die Möglichkeit, Kristin mit 30 US-Dollar pro Quartal zu unterstützen und „Strange Angel“ zu werden. Dafür erhalten sie u. a. zwei Gästelistenplätze zu jedem Konzert ihrer Projekte, also auch Throwing Muses und 50FOOTWAVE, sowie jede CD, die von ihren Solo-Werken produziert wird. Wer Kristins Arbeit finanziell stärker unterstützen kann und will, der kann einmalig 500 US-$ (dafür gibt es einen Besuch im Studio), 100 US-$ (dafür wird man im CD-Booklet als Sponsor erwähnt) oder 5000 US-$ (dafür wird man „Executive Producer“ der nächsten Solo-CD). Und man ist ein Jahr lang ein „Strange Angel„. Selbstverständlich kann man aber auch den einzelnen Download bei CASH mit einem frei wählbaren Betrag vergüten.

(Bild: audrey_sel, CC by-nc-sa)

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