Schleimünde
Foto: Joachim Müllerchen, Wikipedia
Einen Teil meiner Kindheit habe ich auf der Lotseninsel Schleimünde verbracht. Mit meinen Großeltern war ich oft an den Wochenenden dort und habe auch einmal meinen Geburtstag im Sommer nachgefeiert. Es war einfach toll dort, der Yachthafen, der Leuchtturm, die Giftbude. Schleimünde war sowas wie mein Saltkrokan. Leider war diese wunderschöne Zeit nach dem Tod meines Opas vorbei, doch die schönen Erinnnerungen bleiben.
Nun ist die Lotseninsel in die Schlagzeilen geraten, sie soll morgen im Schöneberger Rathaus in Berlin versteigert werden, das Mindestgebot liegt bei 125.000 €. Am Mittwoch war die Auktion noch auf Betreiben des Bundesfinanzministers Steinbrück abgesagt worden, doch der war dazu nicht befugt, so daß Schleimünde nun doch unter den Hammer kommt.
Bleibt zu hoffen, dass der Käufer mit der Lotseninsel verantwortungsvoll umgeht, bauen darf er dort sowieso nicht und die Giftbude ist bis 2014 verpachtet. Der Yachthafen wird von der Stadt Kappeln betrieben, die wohl auch ein Wörtchen über die künftige Nutzung mitreden möchte. Außerdem will sich auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Wolfgang Wodarg für Schleimünde einsetzen. Seine Aktion, am 03.09.2008 mit dem Kajak zur Halbinsel zu paddeln, die auf dem Landweg, der durch ein Naturschutzgebiet führt, nicht zu erreichen ist, schien zunächst Erfolg gehabt zu haben, nun will Wodarg klären, warum der Finanzminister seine Zusage, die Lotseninsel aus der Auktion zu nehmen, zurücknehmen mußte.