Heute vor genau drei Wochen unterzeichneten Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (Zensursula) und 5 Internetserviceprovider (ISP) einen Vertrag, mit dem sich die Firmen verpflichteten, Internetseiten mit kinderpornografischen Inhalten zu sperren, die sie über Listen direkt vom Bundeskriminalamt (BKA) mitgeteilt bekommen. Zeitgleich demonstrierten rund 250 Bürger vor dem Bundespresseamt gegen diesen Vertrag, da sie massive Eingriffe in ihre Grundrechte durch Internetzensur befürchteten.
Am 22. April 2009 protestierte eines der bekanntesten deutschen Weblogs, Spreeblick, gegen die Verabschiedung des Zensurgesetzes. An diesem Tag war das Blog nicht erreichbar, es wurde nur die Protestseite (Vorsicht, performancelastig!) angezeigt, auf der sich Besucher in eine Weltkarte eintragen konnten, um ihre Unterstützung zu bekunden. Dies taten 8.260 Menschen.
Vergangenen Montag, am 04. Mai 2009, startete eine Online-Petition beim Deutschen Bundestag, die bereits am ersten Tag von 16.000 Menschen unterzeichnet wurde. Heute am frühen Morgen wurde die „magische“ Zahl von 50.000 Mitzeichnern geknackt. Es wird also eine öffentliche Anhörung zu dieser Petition geben.
Noch bis zum 16. Juni 2009 kann die Petition unterstützt werden, die die erfolgreichste aller Zeiten werden kann. Dazu wäre 128.194 gültige Unterstützer notwendig.
Abschließend ein Zitat von netzpolitik.org:
Falls noch jemand eine Argumentationshilfe braucht, warum auch Nichtnetzbewohner die Petition gegen Internetzensur unterzeichnen sollten, kann ich diese beiden Texte empfehlen: Die Petitionsmail von Max Winde (1 Seite, schön kompakt) und diesen Infotext für Einsteiger von Christian Wöhrl (4 Seiten, PDF, mit Hintergründen).
Mitzeichen! Danke.