Kategorie: Hit the North

Schleswig und sein mittelalterliches Erbe

Gedenkstein
Gedenkstein an die Erstnennung von Sliesthorp (= Haithabu) im Jahre 804 (Quelle: Wikipedia)

Ich weiß nicht warum, aber mein Feed-Reader hat mich gestern abend unter anderem mit den NDR-Info-Podcasts der letzten Monate versorgt. Als Mengenangabe zeigt er nur „1000+ neue Artikel“ an, davon allein über 1000 NDR-Podcasts, zum Teil aus 2006.

Das Ganze hat aber auch was Gutes, denn so habe ich auch die Sendung „Zwischen Hamburg und Haiti“ vom 20.07.2008 gefunden, die den Titel „Schleswig und das Erbe der Wikinger“ (29:49 Minuten, 13.7 MB) trägt und eine Menge interessante Informationen über meine Wahlheimatstadt (meine Geburtsstadt Kappeln wird auch erwähnt) bietet.

Hit the North!

Wie war der Ostsee-Urlaub? – Na, bombig!

Es ist davon auszugehen, dass immer noch ca. 100.000 Tonnen Kriegsaltlasten auf dem Meeresboden vor sich hinrosten. Trotzdem sieht die Landesregierung immer noch keinen wirklichen Handlungsbedarf.
Das langsame Durchrosten der Waffen und Giftgasflaschen berge keine Gefahr, da die Stoffe nur langsam freigesetzt werden so die Meinung der Ministerien.
Hier muss dringend gehandelt werden, die fortschreitende Korrosion ist eine Zeitbombe und gefährdet die Sicherheit für Mensch, Natur und Schifffahrt.
Dieses Problem kann uns auch hier in Kappeln nicht kalt lassen. Die Seekarte weist auch vor unserer Küste sogenannte unreine Gebiete aus.
Nicht nur wegen der Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt besteht hier dringend Handlungsbedarf.
Die Region hier lebt vom Tourismus und es wird zur Zeit auf vielen Ebenen viel Geld in den Ausbau der touristischen Infrastruktur gesteckt. Diese Investitionen sind mit einem Schlag zunichte, wenn die Altlastenbombe platzt.
Unsere Forderungen werden auch Thema der folgenden Landtagssitzung sein.
Wir fordern daher auch aus Kappeln die Landesregierung auf, hier endlich aktiv zu werden – die Zeit drängt.

Das schreiben die Grünen aus Kappeln auf ihrer Internetseite. Es kam ja schon häufiger vor, dass Phosphor angespült wurde oder ganze Minen und Bomben in Fischernetzen landeten. Und dass die Politik Gefahren gern mal kleinredet ist ja auch nichts Neues.

Via Schlei.Blog.

Schleswigs Bürgermeister wehrt sich gegen Onlinekommentare auf shz.de

Thorsten Dahl hat meinen Beitrag über die neueste Kampagne gegen ihn auf seinen Internetseiten verlinkt, übrigens auch Mathias und „WüstenflohGerd Tams. Vielen Dank dafür.

Außerdem wehrt er sich gegen Online-Kommentare, die ihm unterstellen, die Online-Umfrage auf den Internetseiten des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (sh:z) selbst manipuliert zu haben:

Ich habe am gestrigen Tag Strafantrag gegen den verantwortlichen SHZ-Redakteur erstattet, der zuließ, dass meiner Meinung nach Verleumdungen gegen mich auf den Internetseiten des SHZ veröffentlicht wurden. Unter anderem wurde behauptet, ich hätte Online-Manipulierer bezahlt bzw selbst manipuliert. Da entspricht nicht den Tatsachen. Auch weitere Punkte hätten von den Online-Redakteuren geprüft werden müssen. Dies erfolgte offenbar nicht. Da auf den Onlineseiten des SHZ auch Beiträge unter Pseudonym veröffentlicht wurden, ist somit der Seitenbetreiber – also der SHZ – für den kompletten Inhalt seiner Seiten verantwortlich. Der SHZ moderiert diese Seiten. Dem SHZ sind die Namen der entsprechenden Kommentatoren bekannt.

Tja, die nächste Lehrstunde für den sh:z in Sachen Internettechnologie. Der Verlag weiß jetzt also nicht nur, dass man bei Online-Umfragen ohne IP-Sperre mehrfach abstimmen kann, sondern auch etwas, das uns Bloggern („Blogger sind keine Journalisten“) schon lange klar ist, nämlich, dass man für Kommentare auf seinen Internetseiten verantwortlich gemacht werden kann.

Ich finde es erschreckend, dass diese Online-Umfrage so wichtig genommen wird, dass Menschen davon ausgehen, Thorsten Dahl hätte selbst oder durch Dritte das Umfrage-Ergebnis zu seinen Gunsten beeinflußt. Und wenn? Der sh:z hätte vielmehr einsehen sollen, dass so ein Voting nicht repräsentativ sein kann, aber durch die „Manipulationsvorwürfe“ gegen irgendwelche Internetnutzer haben die Online-Redakteure einen prima Nährboden für irgendwelche Internetnutzer bereitet, die den Bürgermeister dahinter vermuten. Er ist eben als internetaffin bekannt. Ob das im Sinne des sh:z ist?

Gerd Tams hat online übrigens etwas geschaffen, was im „Real-Life“ noch nicht möglich war: ein Zusammentreffen der Herren Lietz und Dahl. Gerd hat das Interview der Schleswiger Nachrichten mit Herrn Lietz vom 21.11.2008 um die Antworten des Bürgermeisters zu den Anschuldigungen erweitert, die dieser auf seinen Internetseiten gegeben hat. Das sollte sich jeder Schleswiger Bürger durchgelesen haben, bevor er seine Unterschrift für die Abwahl unseres Bürgermeisters hergibt.

Und nun bin ich gespannt, wie es weiter geht, heute gibt es noch keinen neuen Artikel in den Schleswiger Nachrichten, vermutlich arbeitet die Stadtredaktion am Wochenende nicht…

Schleswigs Bürgermeister mal wieder unter Beschuß

Schleswig, die selbsternannte freundliche Kulturstadt, die älteste Stadt Nordeuropas, hat ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Oberhaupt. Ganz Schleswig? Nun, das werden wir sehen, wenn es nach der lokalen Presse und dem Rentner Karsten Lietz geht. Daß insbesondere der Lokalredaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (sh:z) fast jedes Mittel Recht ist, Thorsten Dahl zu schaden, hat als trauriger Höhepunkt die Berichterstattung gezeigt, die Lebensgefährtin des Bürgermeisters habe wegen Körperverletzung Anzeige gegen ihn erstattet. Das war im Mai dieses Jahres, noch im selben Monat wurde das Verfahren „mangels Beweise“ eingestellt, Dahls Freundin sei nicht geschlagen worden, gab sie bekannt und habe auch keinen Strafantrag gestellt. Eine von zwei weiteren „Auffälligkeiten um den Schleswiger Bürgermeister“, die „die Gemüter erhitzen“. beschreibt der sh:z am 19.06.2008 so:

Dezember 2006: Ein Fall für die Polizei: Bürgermeister Thorsten Dahl ist mit einer Begleiterin abends auf einem Parkplatz nahe dem Wikingermuseum unterwegs, wird von einem Exhibitionisten angegriffen. Dahl hatte den Mann bemerkt, wie er vor einem Gebüsch onanierte, Dahl geht auf ihn zu, fotografiert ihn, der Mann greift Dahl an, der kann fliehen.

Das muß man sich jetzt mal auf der Zunge zergehen lassen, dem Bürgermeister von Schleswig wird angelastet, dass er einen onanierenden Exhibitionisten bei der Ausübung seines Hobbys stört. Ich weiß jetzt gar nicht, ob die „Bild“-Zeitung auf diese Idee kommen würde, die Schleswiger Lokal-Presse hat aber nicht viel mehr aufzubieten. Ach neh, da war ja noch die Geschichte, dass Thorsten Dahl bei eBay Sex-Spielzeug ersteigert hatte und auf seiner „mich-Seite“ die Schleswiger Internetpräsenz verlinkte. Darauf ist sogar die „BILD“-Zeitung angesprungen.

Auch die Schleswiger CDU ist nicht gut auf Thorsten Dahl zu sprechen, ist er doch nach 22 Jahren Mitgliedschaft im vergangenen Jahr aus der Partei ausgetreten. Ende 2007 hat er sich dann bei der Bürgermeisterwahl zunächst gegen den CDU-Kandidaten und in der Stichwahl auch gegen den Vertreter der SPD durchgesetzt und damit seine zweite Amtszeit eingeläutet.

Nun hat die lokale Presse einen Mitstreiter bekommen, der sich für’s Grobe zuständig fühlt und die Abwahl des Bürgermeisters erreichen will. Eine Unterschriftensammlung ist schon in Gange. Ob und inwiefern ein Zusammenhang zwischen Herrn Karsten Lietz und der Stadtredaktionen von sh:z und Flensborg Avis besteht, ist mir nicht bekannt, die Presse nimmt das Engagement des Schleswiger Rentners aber dankbar und ausführlich an. So gab es in den Schleswiger Nachrichten vom Freitag ein langes Interview mit Karsten Lietz, zu dem Thorsten Dahl auf seiner Webseite Stellung bezieht. Laut Aussage des Bürgermeisters war Herr Lietz zu keinem persönlichen Gespräch mit ihm bereit bzw. nicht einmal zu sprechen.

Aber auch bei dieser Kampagne gegen Dahl verläßt sich die Lokalredaktion des sh:z nicht nur auf Fakten – die ohnehin auf wackeligen Beinen stehen, sondern stilisiert auch die fragwürdigen Ergebnisse ihrer eigenen Online-Umfrage zum Manipulationsskandal hoch. Am Donnerstag, einen Tag nach dem Start der Umfrage, meldete die Zeitung stolz, dass sich 38,3% der Umfrageteilnehmer für eine Abwahl des Bürgermeisters aussprachen – auf der anderen Seiten waren natürlich auch 52,3% dagegen. Eine Ausgabe später war der Zwischenstand mehr nach dem Geschmack der Zeitungsmacher: 64,5% waren nun dafür, dass Dahl seinen Posten räumen muß und nur noch 31,7% unterstützten den Bürgermeister. Die heutige Ausgabe förderte schließlich den handfesten Skandal zu Tage: „Dahl-Abwahl: Umfrage im Internet massiv manipuliert“ titelten die Schleswiger Nachrichten im Lokalteil. Was war geschehen?

Innerhalb von drei Stunden schoss die Zahl der Stimmen für den Bürgermeister kräftig nach oben. Dahls Stimmenanteil verdreifachte sich. Der sh:z-Computer registrierte mehr als 1600 Klicks. Auffällig: Der Artikel, der mit der Umfrage verknüpft war, wurde in der gleichen Zeit nur 300 Mal aufgerufen. Das heißt: Durchschnittlich muss jeder Dahl-Unterstützer mehr als fünf Mal für den Bürgermeister gestimmt haben.

Das man eine Umfrage im Internet, die ohne IP-Sperre oder sonstiger Legitimation auskommt, nur mit äußerster Vorsicht genießen kann, wissen die Online-Redakteure des sh:z nun also auch. Mathias hat das ganze Ausmaß genauer unter die Lupe genommen. Sein Fazit:

Entweder kennt sich der shz mit Onlineumfragen nicht die Bohne aus, oder diese Aktion ist ein weiterer Versuch einem Politiker Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Bei Onlineumfragen gibt es genügend technische Mittel, Mehrfachabstimmungen, wie sie hier beschrieben wurden zu unterbinden. Die Integration einer Umfragetechnik, die dies bewerkstelligt ist sicher kein Hexenwerk und wird im WWW täglich tausendfach angewendet. Wenn man also eine Umfrage einstellt, vor allem als Verlagshaus, welches sich im Internet präsentiert, sollte man um dieses Tatsache wissen.

Damit hat er absolut Recht, beim THW Kiel regt sich auch niemand mehr auf, wenn Christian Zeitz von seinen Groupies zum Spieler des Monats gewählt wird.

Aber sollte Karsten Lietz seine 4.122 Unterschriften zusammen bekommen, die für die Abwahl des Bürgermeisters vonnöten sind, werden wir im nächsten Jahr, vermutlich nach dem 07.06.2009 (Europa-Wahl) oder dem 27.09.2009 (Bundestagswahl) wissen, wie Schleswig wirklich über die Zukunft seines Bürgermeisters entschieden hat. Und da ist es wie bei Monty Python’s Das Leben des Brian: Jeder nur ein Kreuz.