Schlagwort: Urheberrecht

Runder Tisch zum Urheberrecht vom 09.05.2012

Ich weiß, das Thema „Urheberrecht“ kann niemand mehr hören, und Schuld daran tragen m. E. zum großen Teil diejenigen, die nicht müde werden zu behaupten, die Piratenpartei wolle es abschaffen und zum kleinen Teil auch Piraten und andere Urheberrechtsreformer, in dem sie darauf eingehen. Dabei gibt es nicht nur den Wettstreit, wer urheber ist als der andere, sondern auch Versuche, die Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Einer dieser „Runden Tische“ kam auf Betreiben des Piraten (und Musikers) Daniel Neumann (DanielSan) zustande und fand am letzten Mittwoch (09.05.2012) im Mumble statt. Daniel ist maßgeblich für den Programmantrag 149 („Reform des Urheberrechts – Stärkung der Interessen von Urhebern und Allgemeinheit“) verantwortlich, der beim Bundesparteitag 2011.2 in Offenbach angenommen wurde und Teil des Wahlprogammes zur nächsten Bundestagswahl werden soll. Dazu soll der Antrag bis zum 27.05.2012 noch verfeinert werden, auch im Dialog mit den Urhebern und Verwertern, wie bei dieser Veranstaltung.

Zu Gast waren außerdem Bruno Kramm (Musiker, Labelchef und Urheberrechtsbeauftragter der Piratenpartei), Philip Ginthör (CEO Sony Music Deutschland, Österreich, Schweiz) und Oliver Stock (Chefredakteur Handelsblatt Online), moderiert wurde die virtuelle Podiumsdiskussion von Jörg Heidrich (Justiziar des Heise Zeitschriftenverlags).

Einen Mitschnitt des fast 2-stündigen „Runden Tisches“ gibt es dort (ogg).

Felix Schwenzel über die „Kostenlos-Kultur“

Felix Schwenzel schreibt im Online-Magazin screen.tv darüber, warum die vermeintlich im Internet vorherrschende „Kostenlos-Kultur“ in seinen Augen eher eine „Sofort-Kultur“ ist:

„Von Verlegern und Produzenten geistigen Eigentums hört man immer lautere Klagen über die so genannte „Kostenlos-Kultur“, die sich angeblich durch das Internet verbreitet hat. Ich frage mich manchmal, ob diese Leute keinen Fernseher zuhause haben, noch nie in einer Fußgängerzone waren oder bei einem Stehempfang das Buffet geplündert haben?“

Das Thema paßt gut zum Free-Music-Friday, denn auch bei CC-Musik stellen Kritiker und Skeptiker die Frage, wie die Künstler ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen, wenn sie ihre Werke kostenlos anbieten. Es stellt sich aber auch die Frage, wie diese Künstler ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen, wenn sich ihre Werke überhaupt nicht anbieten, während sie auf einen Plattenvertrag warten?

(via BILDblog)

Copy.Right.Now!

Copy.Right.Now!

Gestern kam mein gedrucktes Exemplar des Readers „Copy.Right.Now! Plädoyers für ein zukunftstaugliches Urheberrecht„, den die grüne Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit iRights.info herausgebracht hat. Er enthält Texte zum Thema von Lawrence Lessig, Cory Doctorow, Tim Renner, Jens Seipenbusch und anderen.

Das geltende Urheberrechtsregime reibt sich zunehmend an der digitalen Alltagswirklichkeit. Während es ursprünglich als ein auf den „genialen” Schöpfer zugeschnittenes Schutzrecht gegen Missbrauch konzipiert war, verstoßen wir, ob gewollt oder unbeabsichtigt, täglich gegen bestehendes Recht. Verlustfreies Kopieren gilt den einen als Zugewinn an Freiheit, den anderen als Einschränkung von künstlerischer Verfügungsgewalt und drohender Einnahmenverlust. Ein Ende der „Copyright Wars“ erfordert ein politisches und rechtstheoretisches Neudenken.

Das Heft steht unter einer Creative Commons Lizenz und kann bei der Heinrich-Böll-Stiftung heruntergeladen oder gegen Erstattung der Versandkosten bestellt werden.

Radio-Tipp: „Streit um das Urheberrecht – Wie können Künstler entschädigt werden?“

NDR-Info sendet heute ab 20:30 Uhr in der Reihe „Das Forum“ einen halbstündigen Beitrag zum Thema „Streit um das Urheberrecht – Wie können Künster entschädigt werden?„:

Deutschland hat seit Mitte der 60er- Jahre ein Urheberrecht. Dieses Recht soll geistiges Eigentum schützen, zum Beispiel die Texte von Schriftstellern und die Kompositionen von Musikern. Damit ist beabsichtigt, die Urheber an der wirtschaftlichen Verwertung ihrer Werke teilhaben zu lassen. Kopieren und Verbreiten fremder Werke ist ausdrücklich verboten. Doch mit PC und Internet sind die Rechte der Urheber bedroht. Illegale Tauschbörsen sorgen dafür, dass Raubkopien gezogen werden. Der wirtschaftliche Schaden geht in die Milliarden.Wie können die Rechte der Urheber geschützt werden? Durch eine Kulturflatrate, wie sie auch in anderen Ländern diskutiert wird?

NDR-Info kann als Livestream empfangen werden, außerdem wird die Sendung nach Ausstrahlung als Podcast bereitgestellt werden.

Update: media.ndr.de/download/podcasts/podcast2990/AU-20100305-0920-4001.mp3