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Warwick = Ausbeuter

Als Bassist kenne ich selbstverständlich die Firma Warwick. 1982 vom Sohn des Framus-Gründers im Oberfränkischen ins Leben gerufen hat sich Warwick bald einen klingenden Namen in der Szene gemacht. Im oberen Preissegment angesiedelt, blieben die Edelbässe allerdings für viele Bassisten nur ein Traum.

Ein Alptraum hingegen sind die Arbeitsbedingungen bei Warwick, die Stern.de gestern an’s Licht brachte:

Vor kurzem lobte Bundespräsident Horst Köhler ausdrücklich die Mitbestimmung von Arbeitnehmern. Nun besuchte er eine sächsische Firma, die ihre Mitarbeiter ausbeutet und einen Betriebsrat verhindert.

Mitte der 90er war Warwick nach Sachsen umgesiedelt, schmückt sich weiterhin mit klingenden Endorser-Namen wie Marco Hietala (Nightwish) oder Chris Lukhaup (ex-Leaves‘ Eyes) und ist bei Gewerkschaftlern und Arbeitsrechtlern eher negativ behaftet:

Dabei gibt es in der hippen Gitarrenschmiede weder einen Betriebsrat noch Mitbestimmung – und die Arbeitsbedingungen sind selbst für den ostdeutschen Musikinstrumentenbau, wo traditionell wenig gezahlt wird, hart. (Stern.de)

Jonas (Kontrabassblog) hat die Geschichte beim Bass-Blogger aufgegriffen (der sie wiederum von mir via Twitter bekommen hat 😉 ) und Auszüge aus einer Stellenausschreibung der Firma Warwick veröffentlicht:

„was suchen wir nicht: Einen Mitarbeiter der nur einen Job sucht und für den nicht der Job in einem Unternehmen wie Warwick ein Traum ist, sein Hobby zu verwirklichen. Das Einkommen darf keine Rolle für Sie spielen (…) Voraussetzung: Umzug mit Hauptwohnsitzort Markneukirchen, Arbeitszeiten: Montags bis Freitags von 08:30 bis 19:00 Uhr, oft auch später, manchmal auch früher, 3 Samstage pro Monat von 10:00 bis 14:00 Uhr. Es kann auch schon mal vorkommen, das wir Samstags und Sonntags arbeiten (…) Sonstige Konditionen: Urlaub 20 Tage, 3 Tage Karrenzregelung. Ferner arbeiten wir an 2 Feiertagen (…). Urlaub: viele Mitarbeiter nehmen aber nicht die 20 Tage sondern max. 10 bis 15 Tage (…).“

und fügt treffend hinzu:

Vielen Selbständigen mag ein solches Arbeitspensum irgendwie bekannt vorkommen. Auch in vielen kleinen oder mittleren Handwerksbetrieben, ob im Instrumentenbau oder anderswo, geht es sicher nicht viel anders zu. Ob nun angestellt oder selbstständig – die Grenzen zwischen Ausbeutung und Selbstausbeutung können fließend sein. Sein Hobby zum Job machen – mit diesem Angebot schaffen es manche Branchen, billigen und dennoch motivierten Nachwuchs zu rekrutieren. Um sich in Traumberufen wie Gitarrenbauer, Schneiderin, Journalist, Grafik-Designer oder anderen coolen Medienberufen selbst zu verwirklichen, nehmen eben viele Arbeitsbedingungen hin, zu denen sie als Fahrkartenkontrolleur eher nicht arbeiten würden … und auch Musikern ist das Problem ja nicht ganz fremd.

Dem ist nichts hinzuzufügen. Warwick stellt sich damit auf eine Stufe mit Lidl, Schlecker und anderen, die es mit den Arbeitsbedingungen nicht ganz so genau nehmen. Das schmälert schließlich auch den Unternehmensgewinn.

Ach so: In Sachsen werden weiterhin Edelbässe gebaut, die preislich zwischen 850 € und ach, sag mal ’ne Zahl angesiedelt sind, die Warwicks im unteren Preissegment werden in Asien gefertigt.

Der weltbeste Bassist werden für nur einen Dollar

Die Welt ist voller schlechter Bassisten-Witze, meistens von Eierschneidern (Gitarristen) in Umlauf gebracht, um von ihren eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Hier ist ein besonders erschreckendes Beispiel:

Anklicken zum Vergrößern.

Via Bass-Blogger

Dazu paßt auch mein Lieblingsmusikerwitz, der auch völlig neutral gehalten ist:

Der Arzt sagt zum Musiker: „Ich muß ihnen leider mitteilen, dass sie nur noch 3 Tage zu leben haben.“
Darauf der Musiker: „Ja, wovon das denn?!“

😀

Wohnungsstöckchen

Ich schaffe es einfach nicht, Stöckchen für Zeiten aufzuheben, in denen mir nichts mehr einfällt, das ich bloggen könnte. 😉 Heute geht es darum, mein Lieblingsstück im Haus abzulichten, das kein Möbelstück ist. Zugeworfen hat mir dieses Stöckchen SchwesterF.

Da gibt es einige Kandidaten, z. B. die Aquarelle von meiner verstorbenen Oma oder das Sakura-Bild, dass meine älteste Tochter für uns gemalt hat. Aber da ich mir nicht sicher bin, ob Bilder nicht auch im weitesten Sinne als „Möbelstücke“ gelten, habe ich mich für meinen G&L entschieden:

Mein G&L L-2000

G&L“ steht für „George (Fullerton) & Leo (Fender)“ und mein Bass dürfte einer der letzten sein, die zu Lebzeiten des großen Leo Fender gebaut wurden. Vielleicht hat er ja noch selbst Hand angelegt?

Den Bass habe ich so ca. 1999 gebraucht erstanden, zusammen mit dem Hartke-Topteil, das ich auch heute noch nutze. Ihr seht, ich bin meinem Equipment treu, schon allein aus finanziellen Gründen. Leider nutze ich den G&L zur Zeit selten, da ich bei Lady Chaos meinen anderen Bass, einen Ibanez SR-300L, tiefergestimmt (D-G-C-F) spiele und dafür ist mir der G&L zu schade.

So, wer hatte das Stöckchen noch nicht? Ich werfe mal zu MC Winkel, dem Brüsseler und Zimtapfels Nordworte.