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Flensburger Campushalle ist Ultra-freie Zone

Eine gute Nachricht für den Handball: Die SG Flensburg-Handewitt trennt sich von ihren Problemfans, den Ultras und deren „Jugendorganisation„.

Ich habe das Treiben der Ultras seit ihren Anfängen als Knabenchor argwöhnisch verfolgt. Zunächst – noch in der Fördehalle – haben sie sich nur dadurch hervorgetan, dass sie Fangesänge aus dem Fußball adaptierten, was dann zum Teil auf Rumpelreime wie „Eins kann uns keiner nehmen und das ist der pure Hass auf Kieler“ hinauslief. Der Support driftete im Laufe der Zeit recht schnell in den Fäkalbereich ab, was jedem anständigen SG-Fan regelmäßig die Schamesröte ins Gesicht trieb. Das sollte aber nach Meinung der Ultras der Preis sein, den man für ihre teilweise wirklich gelungenen „Choreos“ zu zahlen hatte. Schade, dass sie die optischen Highlights mit unterirdischen Gesängen kaputt machten. Zunehmend kam es dann auch zu Gewalttätigkeiten wie Sachbeschädigung und Körperverletzung, die dann zu Gesprächen mit der SG-Geschäftsleitung führten, bei denen ein „Du, Du, Du“ ausgeprochen und von Seiten der Ultras Besserung gelobt wurde. Gerade unter der Leitung von Thorsten Storm hatten sie aber weitesgehend freie Hand, weil auch Storm wohl ein Freund des rustikalen Supports ist. Sein Nachfolger Fynn Holpert versteht da aber weit weniger Spaß und hat nach dem Spiel gegen Minden am vergangenen Samstag ein Hallenverbot für die Ultras ausgesprochen und ihnen den Fanclub-Status aberkannt. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte das schon Dierk Schmäschke zu seiner Zeit in Flensburg ausgesprochen, aber besser spät als nie.

Oliver Roggisch zu den Schiedsrichtern bei der Handball-WM

Oliver Roggisch, Abwehrchef der deutschen Handball-Nationalmannschaft und der Rhein-Neckar-Löwen, hat sich in seiner Kolumne bei Spox.de zu den letzten beiden WM-Spielen geäußert, die beide unter fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen knapp verloren wurden:

Ich möchte eines klarstellen: Ich würde nicht von Betrug reden. Ich glaube nicht, dass ein Schiedsrichter absichtlich so pfeift. Es ist natürlich bitter, wenn derjenige, der es falsch sieht, denjenigen überstimmt, der es richtig gesehen hat. So war das in der Szene gegen Dänemark mit Jogi Bitter.

Ich will aber die Schiris dennoch in Schutz nehmen. Sie haben in einer Stresssituation falsch reagiert und Fehler gemacht. Wenn sie daraus lernen, ist alles okay. Wir haben nämlich auch viele Fehler gemacht.

Aus dem Affekt heraus haben sich bei uns die Emotionen gegen die Referees kanalisiert, aber es war übertrieben. Mit ein bisschen Abstand muss man sagen, dass wir drei Matchbälle hatten, um ins Halbfinale einzuziehen. Wir haben keinen genutzt. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, dass wir es in den entscheidenden Phasen nie geschafft haben, die Big Points zu machen. (Quelle: Spox.de)

Außerdem verspricht er, dass die Mannschaft im Kampf um Platz 5 (heute 15 Uhr, live bei RTL und im Ticker bei Handball-World) gegen Ungarn nochmal alles geben wird, um einen versöhnlichen Abschluß dieser WM zu schaffen. Das fände ich persönlich ganz prima, denn im Tippspiel habe ich den 5. Platz für das DHB-Team vorhergesagt und würde einen Extra-Punkt bekommen. 🙂

Handball-WM: Showdown ums Halbfinale

In den Hauptguppen der Handball-WM ist heute wieder Ruhetag, den möchte ich wieder für ein Zwischenfazit nutzen.

Ja, nun ist es vorbei mit der Herrlichkeit im deutschen Lager, gegen Norwegen gab es gestern die erste Niederlage im Turnier, nachdem das Team doch so klar auf Kurs Titelverteidigung lag. Die Szenen am Ende des Spieles hat sicher schon jeder gesehen. War natürlich spektakulär, wie die Schiedsrichter den Einwurf mehrfach wiederholen ließen, während dem DHB-Team die Zeit davon rann und letztendlich auch nicht mehr zum Ausgleich reichte. Schade, aber als Tatsachenendscheidung der Schiedsrichter nicht zu beanstanden, die hätten nämlich nicht, wie dieser Tage oft behauptet wird, die Uhr anhalten müssen. Sie hätten es können, das ist richtig, aber warum sollen sie in der letzten Minute die Zeit stoppen und z. B. in der 23. Minute nicht? Die deutsche Mannschaft hat es doch nicht geschafft, die Entscheidung vorher, in immerhin gut 60 Minuten, herbeizuführen. Ist natürlich unglücklich, aber an einer Entscheidung liegt es nie, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Zu guter letzt war das Glück auch oftmals schon auf Seiten der deutschen Mannschaft, da wurde dann auch nicht genörgelt. Wie heißt es bei der von mir sehr geschätzten Band Kettcar: „Das Gute an schlechten Zeiten: Pferde satteln, weiterreiten„.

Und weiter geht es mit einem furiosen Finale in der Hauptrundengruppe II. Während in der anderen Gruppe schon Frankreich und Kroatien im Halbfinale stehen und im direkten Aufeinandertreffen den Gruppensieger ausmachen, haben Dänemark, Deutschland, Polen und Norwegen noch Chancen auf ein Weiterkommen. Das Tolle für uns Zuschauer, es kommt auch hier zu den direkten Duellen Deutschland – Dänemark und Polen – Norwegen, nicht so toll ist, dass die Spiele nicht zeitgleich stattfinden (RTL sei dank!). Polen und Norwegen können in Ruhe den Ausgang des ersten Spieles abwarten, und sich dann ausrechnen, was noch geht:

Gewinnt Dänemark, ist Deutschland sicher draußen und der Sieger der Partie Polen – Norwegen ist weiter. Endet das zweite Spiel unentschieden, sind Deutschland, Polen und Norwegen punktgleich und Norwegen ist aufgrund des direkten Vergleiches mit Deutschland weiter.

Gewinnt Deutschland, kann nur noch Polen die Dänen mit einem Sieg ums Halbfinale bringen, da Norwegen bereits in der Vorrunde gegen Dänemark unterlegen war, Polen den direkten Vergleich aber gewann. Endet das zweite Spiel unentschieden, sind beide raus und Dänemark und Deutschland im Halbfinale.

Wenn nun Dänemark und Deutschland unentschieden spielen, ist Dänemark sicher Gruppenerster und Polen auf jeden Fall draußen auch bei einem Sieg. Gewinnt allerdings Norwegen, kommen sie aufgrund des direkten Vergleiches mit Deutschland weiter. Enden beide Spiel unentschieden, sind Dänemark und Deutschland im Halbfinale.

Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht verrechnet. 😉

Wäre also wirklich spannender gewesen, alle Spiele zeitgleich auszutragen, aber so sind die tatsächlichen Anwurfzeiten:

15.30 Uhr: Mazedonien – Serbien (DSF)
17.30 Uhr: Deutschland – Dänemark (RTL)
20.15 Uhr: Polen – Norwegen (DSF, Konferrenzschaltung)

20.15 Uhr: Frankreich – Kroatien (DSF, Konferrenzschaltung)

Ruhetag bei der Handball-WM, Zeit für das erste Fazit

Heute ruht der Ball bei der Handball-WM in Kroatien und ich möchte die Gelegenheit nutzen, die ersten 3 Spieltage aus meiner Sicht Revue passieren zu lassen. Ich sehe, dass viele Besucher mit entsprechenden Suchbegriffen zu meinem Blog kommen und die sollen ja schließlich etwas vorfinden.

Die deutsche Mannschaft ist bisher im Soll, wie Handball-Welt schreibt, spgar einen Punkt besser, als von mir vorhergesagt. Ich hatte nämlich im Vorfeld die Russen stärker eingeschätzt und daher auf eine Niederlage der Deutschen im Auftaktspiel getippt. Tatsächlich haben sie aber sogar den Sieg verschenkt. Aber nach drei Spielen steht das Team um Spielmacher Michael „Mimi“ Kraus – zu dem komme ich später noch zurück – an der Spitze ihrer Vorrundengruppe und die nächsten Spiel ist in diesem Fall tatsächlich die Schwersten: Mazedonien (Mittwoch, 17.30 Uhr, RTL) hat überraschend Polen geschlagen und stellt mit Superstar Kiril Lazarov den aktuellen Topscorer (31 Tore). Die Polen, der letzte Gruppengegner der Deutschen (Donnerstag, 17.30 Uhr, RTL), schließlich komplettiert das Quartett der Teams, die um die 3 Tickets für die Hauptrunde kämpfen, eben Deutschland, Polen, Mazedonien und Russland.

Was ich nicht verstehe, ist, dass wir Deutschen immer eine Lei(d)tfigur brauchen. Bei den Fußballern ist es Michael Ballack, die Wade der Nation oder ein anderes Körperteil der Nation und bei den Handballern ist es Michael „Mimi“ Kraus, ebenfalls die Wade der Nation. Er ist sicherlich ein guter Spielmacher mit Auge und Torgefahr, doch ich frage mich, ob die Bürde, die dem 25-jährigen Lemgoer auferlegt wird, nicht zu groß ist? Wir werden sehen, wie weit der junge Kapitän das deutsche Team führen kann.

Noch ein Blick durch die Vereinsbrille: Die Dänen konnten bisher überzeugen, 6:0 Punkte stehen für unseren nördlichen Nachbarn mit den Flensburger Spielern Christiansen, Mogensen, Hansen, Knudsen und Boesen zu Buche. Gegen die Serben glichen sie sogar ein 23:30 zum 30:30 aus und gewannen die Partie noch mit 37:36. Den Siegtreffer erzielte Lasse Boesen in der Schlußsekunde. Die Spiele der Dänen finden jeweils um 21.15 Uhr statt und werden vom dänischen Sender TV2 übertragen. Mittwoch heißt der Gegner Ägypten und am Donnerstag Norwegen, die bisher auch noch ungeschlagen sind und morgen gegen Serbien.