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Diether Krebs und die SPD

Ich ziehe meine Hut vor Diether Krebs, der heute vor 10 Jahren viel zu früh verstorben ist. Nicht nur wegen seines „Lebenswerkes„, sondern insbesondere wegen dieser Entscheidung:

Weil die SPD zunehmend Einfluss auf die Drehbuch-Autoren der äußerst erfolgreichen Serie ausübt, steigt Krebs nach zwei Jahren wieder aus. (Quelle: WDR himself)

Gemeint ist die Serie „Ein Herz und eine Seele“, in der sich Krebs als „Sozi-Schwiegersohn“ von Ekel Alfred hitzige Wortgefechte mit seinem konservativen Schwiegervater lieferte. Die SPD befürchtete, dadurch Wähler verloren zu haben. Verloren hatte daraufhin allerdings auch die Serie, denn von der 2. Staffel, die mit Klaus Dahlen (der die Rolle von Diether Krebs übernahm) und Helga Feddersen (als Else Tetzlaff) neu besetzt war, wurden 1976 nur noch 4 Folgen produziert, ehe „Ein Herz und eine Seele“ eingemottet wurde.

Das Thema „Einflußnahme der Politik auf das Fernsehen“ besteht also nicht erst seit Koch/Brender.

SPD-Fan Juli Zeh ist „saufroh“ über die Piratenpartei

Bekanntlich lese ich gerade das Buch „Angriff auf die Freiheit“ von Ilija Trojanow und Juli Zeh. Trotz ihres Kampfes gegen den Ãœberwachungsstaat ist Juli Zeh bekennende SPD-Wählerin. In einem ZDF-Chat zur Sendung „Illner Intensiv“ vom 11.08.2009 bezeichnete sie diesen Umstand als ihren „wunden Punkt“ und die Sozialdemokraten als das „kleinste Ãœbel“. Sie wurde auch direkt auf die Piratenpartei angesprochen:

Berti49 (Gast): Was halten Sie eigentlich von der Piratenpartei und empfinden Sie sie als „Bedrohung“ für die SPD?

Juli Zeh: Ich bin saufroh, dass es die Piraten gibt. Wenn das eine Bedrohung ist, dann ist die SPD selber schuld, weil sie das Thema Datenschutz nichzt ernstnimmt. Ich wünsche den Piraten, dass sie bald eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wie damals die Grünen.

Die Innenpolitik unter Otto Schily könne sie natürlich nicht unterstützen, sie wäre selbst gern Innenministerin, um „alles anders zu machen“ als ihre Vorgänger.

„Anders machen“ heißt „ändern“ heißt Piratenpartei. Klarmachen zum Ändern!

Wie Peter Harry Carstensen mich vielleicht um meinen ersten Landesparteitag bringt

Dunkle Wolken über Schleswig-Holstein, nicht nur auf dem Regenradar. 😉 Aber wir haben uns ja schon lange daran gewähnt, dass die große K.O.alition in Kiel keine Liebesheirat war, sondern eine Vernunftehe, der eben die Vernunft abhanden gekommen war, und das schon bei Unterzeichnung. Nun will Ministerpräsident Peter Harry Carstensen aber endgültig nicht mehr mit Ralf Stegner koalieren – das war ja auch mehr ein duellieren. Montag soll der Kieler Landtag über seine Auflösung abstimmen, 2/3 der Abgeordneten müssen dem zustimmen. Das funktioniert aber nicht, wenn Ralf Stegner seine Genossinnen und Genossen im Griff hat und diese mit „Nein“ stimmen. Dann müßte Carstensen wie damals Gerhard Schröder die Vertrauensfrage stellen, verlieren und daraufhin den Landtag auflösen. Damit wäre dann der Weg frei für Neuwahlen am 27. September, wenn auch der Bundestag gewählt wird.

Bei der Piratenpartei Schleswig-Holstein wird es dann aber noch hektischer, als es ohnehin schon ist, denn dann müßten wir den am 16. August stattfindenden Landesparteitag (LPT) vorziehen, um die Landeslisten zusammenzustellen, die bis 10. August bei der Landeswahlleiterin eingereicht werden muß. Außerdem müssen wir dann sofort damit beginnen, die dann notwendigen 500 Unterstützerunterschriften zu sammeln. 170 Mitglieder haben wir schonmal (Stand gestern), plus Partner, Mitbewohner, Eltern, Onkels, Tanten, sollte das zu schaffen sein.

Wenn am Montag tatsächlich der Landtag aufgelöst werden sollte, dann muß sofort die Einladung zum außerordentlichen LPT rausgehen, der dann, weil 14 Tage vorher eingeladen werden muß, frühestens am 03. August stattfinden kann, weil in der Woche kaum einer Zeit haben wird – es müssen 50 Mitglieder am LPT teilnehmen, sonst gibt es sowieso keine Wahlzulassung – könnte der 08. oder 09. August in Frage kommen, da bin ich schon mal beim M’era Luna – schade.

Wenn es dann ganz dumm kommt, sind die Piraten bei der vorgezogenen Landtagswahl nicht am Start – Danke, Herr Carstensen, so kann man nebenbei die kleinen Parteien auch noch aus dem Weg räumen.

Ich empfehle übrigens – quasi als „Wahlwerbespot“ – den Panorama-Beitrag „Luxusgehalt trotz Staatshilfe: Die Lügen der Politik“ vom 16.07.2009, in dem Peter Harry nicht so gut weg kommt.

Dr. Dieter Wiefelspütz zum Handtuchtag

Ich habe mal den nnenpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Herrn Dr. Dieter Wiefelspütz („DNS, TLD, GAGA, GOGO, TRALAFITTI oder was?„), nach seiner Position zum heutigen Handtuchtag gefragt, aber irgendwie ist er wohl mit dem flaschen Fuß zuerst aufgestanden (oder hat er vielleicht sein Handtuch nicht dabei?):

Ja, dann lass ich das wohl lieber, das mit dem Wählen, meine ich. Trotzdem einen schönen Handtuchtag allerseits. Ich habe meins dabei:

Die Antwort des Herrn Dr. Wiefelspütz stammt natürlich nicht von ihm persönlich, obwohl es Textbausteine seiner Antworten auf Abgeordnetenwatch sind, sondern aus dem Wiefelspütz-Generator vom fiesen Admin. Danke dafür.

Merkbefreite in Aktion

Die Ãœberschrift stammt aus einem Beitrag von Nico Lumma über den Umstand, dass „die SPD“ die umstrittene Online-Untersuchung, den sogenannten Bundestrojaner, mal eben abgenickt hat. Aber hey, nur keine Aufregung, „die SPD“ hat Schäuble ganz schön in die Knie gezwungen, der Bundestrojaner ist nämlich zunächst nur bis 2020 befristet.

Auch in Hessen hat „die SPD“ ihre Merkbefreitheit deutlich zur Schau gestellt, als 3 Genossen plötzlich ihr Gewissen entdeckten und Frau Mezger zur Seite standen. Wo war denn das Gewissen „der SPD“, als der Wahlbetrug mit der Mehrwertsteuererhöhung begangen wurde, oder jetzt beim Bundestrojaner?

SPD, du bist unwählbar.