Ich muß nochmal auf das Genderstöckchen zurück kommen. Mein Blog-Homie MC Winkel, in der Blogosphäre durchaus aus kritischer Geist geschätzt wie gefürchtet, hat eine vermeintliche Inkonsistenz in meinen Antwortenkreuzen ausgemacht, weil ich auf der einen Seite nur einen „female“-Punkt habe, andererseits aber Hunde nicht Katzen vorziehe.
Ich habe ihm schon in den Kommentaren zum „Genderstöckchen“-Beitrag geantwortet, möchte das aber hier noch weiter ausführen. Ich hatte das Kreuz bei der Aussage „Du magst Hunde lieber als Katzen“ schon gesetzt, dann aber wieder gelöscht. Der Grund ist ganz einfach: Aufmerksame Leser wissen, dass ich sowohl mit 2 Hunden als auch mit 2 Katzen zusammenlebe und nach kurzem nachdenken habe ich mich entschlossen, keine Gattung der anderen vorzuziehen. Schließlich haben Hunde wie Katzen ihren Charme, Hunde z. B. haben den Vorteil, dass sie dir überall hin folgen. Sie sind also sehr treue Tiere, haben aber den gravierenden Nachteil, dass sie dir überall hin folgen. Sie sind also sehr nervige Tiere. Dazu ein Beispiel aus der Praxis: Wir haben es uns zuhause abends gemütlich gemacht, die Menschen sehen vielleicht fern, die Tiere ruhen und ich frage meine Frau „Schatz, soll ich dir etwas zu Trinken mitbringen?“ (Das wäre etwas für meine weibliche Seite, wurde aber leider nicht abgefragt. *g*). Sie entgegnet „Ja, ich hätte gern eine Spezi“ und ich stehe auf und gehe in die Küche. Dort komme ich aber nicht alleine an, sondern werde von zwei reizenden Sheltie-Hündinnen begleitet, die wie in dem Chuck-Norris-Fact nicht geschlafen, sondern nur gewartet haben, nämlich darauf, dass irgendjemand aufsteht und irgendwo hingeht, dem sie folgen können. Gerade die Küche ist hier ein beliebtes Ziel, es könnte ja etwas zu essen geben und dabei ist es völlig egal, wie lange die letzte Mahlzeit her ist, ein kleiner Imbiß geht immer. Die Katzen hingegen, wenn sie nicht auf Tour sind, nehmen sehr wohl mit einem ihrer vielen Sinne wahr, dass jemand in die Küche geht, lassen sich aber nicht weiter stören. Nur wenn sie von sich aus Appetit verspüren, geleiten sie den Dosenöffner in die Küche, meist aber ohne übertriebene Eile.
Und warum gilt der Hund nun als „männliches“ Tier und die Katze als „weiblich“? Vielleicht weil der Hund devot ist und der Mann dadurch seine Macht spüren kann? Einen Hund kann man halb tot prügeln, er leckt einem noch immer die Hand. Daher kommt vermutlich der Ausdruck „treudoof“. Und wie heißt es so treffend: „Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“.