Monat: Mai 2010

Umstrittene Einwilligungserklärungen an der Supermarktkasse

Der NDR meldet, dass der Bundesverband der Verbraucherzentralen gegen die Handelskette famila wegen umstrittener Einwilligungserklärungen bei Zahlung per EC-Karte mit Unterschrift Klage beim Landgericht Kiel eingereicht hat.

Hintergrund ist eine Situation, die wohl jeder Verbraucher kennt: Viele Kunden zahlen mit ihren EC-Karten an der Supermarktkasse, oft in aller Eile und per Unterschrift. Die Zeit, sich bei diesem Verfahren die Kassenzettel durchzulesen, hat kaum jemand. Die meisten dürften deshalb auch nicht wissen, dass sie der Weitergabe ihrer Kontodaten zustimmen, kritisiert der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert. „Verbraucher, die kein Bargeld oder keine Kreditkarte dabei haben, werden zudem quasi gezwungen, diese Einwilligungserklärung zu unterschreiben.“

Der Text auf dem Kassenzettel sei in der Regel zu kompliziert und zu lang, so Weichert. Bei famila sind es 35 Zeilen.

Es ist natürlich ganz klar und zu beanstanden, dass der Kunde per Unterschrift eine Einzugsermächtigung erteilen muß und auch auf die Folgen einer Nichteinlösung hingewiesen wird. Dies darf aber nicht dazu führen, dass die Daten unkontrolliert an ominöse Vertragspartner weitergegeben werden, die zudem nicht namentlich benannt werden.

Warten wir mal ab, wie das LG Kiel entscheidet und ob weitere Supermarktketten auf das Verfahren mit PIN-Eingabe umsteigen, das zwar Kosten für die Unternehmen bedeutet, aber die Problematik mit der strittigen Einwilligungserklärung umgeht.

Neue Single von Botany Bay: How Much Can You Take?

Botany Bay haben heute ihre neue Single „How Much Can You Take?/Oh, Robbie“ auf ihrer Bandcamp-Seite veröffentlicht:

<a href="http://botanybay.bandcamp.com/album/how-much-can-you-take">How Much Can You Take? by Botany Bay</a>

Es ist die erste Zusammenarbeit mit der neuen Sängerin Stefanie Mühr, komplettiert wird Botany Bay bei dieser Produktion von Felix Klöckner (Bass, Gitarre) und Björn Deppe (Gitarre). Stephan blickt im BB-Blog auch ein wenig mit uns in die Zukunft:

Natürlich sind diese beiden Songs noch lange nicht alles. Ganze sechs weitere Songs bewegen sich inzwischen irgendwo zwischen “so gut wie fertig” und “cooles Demo, lasst uns das jetzt mal richtig machen“, und es kommen uns ständig neue Ideen.

Ob wir dieses neue Material erstmals bei Konzerten, auf einer neuen EP oder vielleicht sogar auf einem neuen Album vorstellen werden, das vermag momentan noch niemand so genau zu sagen.

Toll, dass es so schnell weiter geht bei einem der Aushängeschilder der deutschen CC-Szene. „How Much Can You Take?“ Die Single macht Lust auf mehr. 😀

Copy.Right.Now!

Copy.Right.Now!

Gestern kam mein gedrucktes Exemplar des Readers „Copy.Right.Now! Plädoyers für ein zukunftstaugliches Urheberrecht„, den die grüne Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit iRights.info herausgebracht hat. Er enthält Texte zum Thema von Lawrence Lessig, Cory Doctorow, Tim Renner, Jens Seipenbusch und anderen.

Das geltende Urheberrechtsregime reibt sich zunehmend an der digitalen Alltagswirklichkeit. Während es ursprünglich als ein auf den „genialen” Schöpfer zugeschnittenes Schutzrecht gegen Missbrauch konzipiert war, verstoßen wir, ob gewollt oder unbeabsichtigt, täglich gegen bestehendes Recht. Verlustfreies Kopieren gilt den einen als Zugewinn an Freiheit, den anderen als Einschränkung von künstlerischer Verfügungsgewalt und drohender Einnahmenverlust. Ein Ende der „Copyright Wars“ erfordert ein politisches und rechtstheoretisches Neudenken.

Das Heft steht unter einer Creative Commons Lizenz und kann bei der Heinrich-Böll-Stiftung heruntergeladen oder gegen Erstattung der Versandkosten bestellt werden.