Kategorie: Hit the North

Erweiterter Selbstmord

Blood
Creative Commons License photo credit: Abadie

Axel hat den „erweiterten Selbstmord“ zum Unwort des Jahres 2009 vorgeschlagen. Ein verhältnismäßig harmloser Begriff für das Auslöschen einer ganzen Familie, finde ich auch. Vielleicht war sogar die ganze Nazi-Diktatur letztlich nur ein erweiterter Selbstmord?

Da gab es gerade zwei tragische Familientragödien allein in Schleswig-Holstein (die in Harrislee getötete Frau war ganz früher eine Arbeitskollegin von mir und ich versuche mich krampfhaft an sie zu erinnern), die als solche bezeichnet wurden, auch wenn es in Harrislee mit dem angekündigten Selbstmord nicht klappte.

Gestern ereignete sich ein Flugzeugabsturz in Dithmarschen, bei dem 4 Personen, vermutlich zwei Erwachsene und zwei Kinder, ums Leben gekommen sind. Das Sportflugzeug vom vom Typ Cirrus SR22 ist in Kiel-Holtenau gestartet und bei Friedrichskoog „wie ein Stein“ vom Himmel gefallen und hat sich mit dem Propeller in die Erde gebohrt. Ein vorhandenes Rettungssystem mit Fallschirm wurde nicht ausgelöst, weshalb die Vorrichtung vor der Bergung vom Munitionsräumdienst entschärft werden mußte.

Als ich die Nachricht im Radio hörte, mußte ich sofort an einen „erweiterten Selbstmord“ denken, aber das ist reine Spekulation, es kam ja auch schon vor, dass Piloten hinterm Steuerknüppel bewußtlos wurden und deshalb nicht mehr reagieren konnten. In jedem Fall eine weitere schreckliche Geschichte. 🙁

Meine Band war im Radio

T-Shirt der Band Office & Town

Es gibt ja Sachen, mit denen man im Leben nicht rechnet und die dann durch eine ko(s)mische Fügung doch passieren. In meinem Fall war es, die namentliche Erwähnung meiner früheren Band Office & Town bei Radio Schleswig-Holstein, den Sender, den ich eigentlich nur in absoluten Ausnahmefällen höre. Ein solcher Fall trat am Samstag ein, denn ich war erstens mit Frau und Kindern im Auto unterwegs, zweitens mein eigentlicher Verlegenheitssender NDR2 spielte nur Müll und drittens hört meine Regierung RSH sehr gern.

Es liefen die „Retro-Charts“ aus dem Jahr 1994 mit York Lange, der mal Sänger in der Schleswiger Cover-Band „Die Bietels“ war (wen die wohl gecovert haben?). Das erzählte er auch bei der Anmoderation der wohl erfolgreichsten Schleswiger Band, Illegal2001. Und er nannte in einer Aufzählung einiger Bands aus der Schleistadt auch Office &Town. Leider gehen die O&Tler seit 2003 getrennte Wege, es war eine tolle Zeit, ich war seit 1997 dabei.

Leider hat York natürlich keinen Song von uns im Radio gespielt, dafür gibt es hier „The Voice“ aus dem Jahre 2001. Damals sind wir übrigens in Hamburg-Altona bei der Altonale aufgetreten (ich habe auch schon mal ein Video davon gepostet), auf einer Bühne mit den legendären „The Lords„. 🙂

Ausriss Altonale-Programm 2001

Office & Town – The Voice:

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Flensburger Campushalle ist Ultra-freie Zone

Eine gute Nachricht für den Handball: Die SG Flensburg-Handewitt trennt sich von ihren Problemfans, den Ultras und deren „Jugendorganisation„.

Ich habe das Treiben der Ultras seit ihren Anfängen als Knabenchor argwöhnisch verfolgt. Zunächst – noch in der Fördehalle – haben sie sich nur dadurch hervorgetan, dass sie Fangesänge aus dem Fußball adaptierten, was dann zum Teil auf Rumpelreime wie „Eins kann uns keiner nehmen und das ist der pure Hass auf Kieler“ hinauslief. Der Support driftete im Laufe der Zeit recht schnell in den Fäkalbereich ab, was jedem anständigen SG-Fan regelmäßig die Schamesröte ins Gesicht trieb. Das sollte aber nach Meinung der Ultras der Preis sein, den man für ihre teilweise wirklich gelungenen „Choreos“ zu zahlen hatte. Schade, dass sie die optischen Highlights mit unterirdischen Gesängen kaputt machten. Zunehmend kam es dann auch zu Gewalttätigkeiten wie Sachbeschädigung und Körperverletzung, die dann zu Gesprächen mit der SG-Geschäftsleitung führten, bei denen ein „Du, Du, Du“ ausgeprochen und von Seiten der Ultras Besserung gelobt wurde. Gerade unter der Leitung von Thorsten Storm hatten sie aber weitesgehend freie Hand, weil auch Storm wohl ein Freund des rustikalen Supports ist. Sein Nachfolger Fynn Holpert versteht da aber weit weniger Spaß und hat nach dem Spiel gegen Minden am vergangenen Samstag ein Hallenverbot für die Ultras ausgesprochen und ihnen den Fanclub-Status aberkannt. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte das schon Dierk Schmäschke zu seiner Zeit in Flensburg ausgesprochen, aber besser spät als nie.