Schlagwort: GEMA

Free! Music! Sampler – Freedom & Free Beer

Heute wurde in Frankfurt/Main vor dem Amtsgericht das Urteil in Sachen GEMA gegen Musikpiraten verkündet. Wenig überraschend behielt der Rechteverwerter die Oberhand in der ersten Instanz und die Musikpiraten werden in Berufung gehen.

Und diesen Tag haben die Musikpiraten ganz bewußt für die Bekanntgabe der Gewinner des Free! Music! Contests 2012 gewählt, der in diesem Jahr unter dem Motto „Freedom & Free Beer“ steht. 36 Titel liegen zum kostenlosen (oder gegen einen selbstgewählten Betrag) Download bereit. Eine Doppel-CD im Digipak wird es auch wieder geben, eine Auflage von 1000 Stück wird ab Oktober verfügbar sein, zum Preis von 2,50 €/Stück.

Und ein Song von texasradiofish, dem amerikanischen Musikprojekt, das Auslöser für den Rechtsstreit war, ist auch wieder dabei.

Disclosure: Ich bin Mitglied des Musikpiraten e. V. und gehörte der Jury des Free! Music! Contest an.

(Artikelbild: Bestimmte Rechte vorbehalten von AGoK)

Zoe.Leela bei RBLLN.TV

Am Dienstagabend war Zoe.Leela mit ihren Mitstreitern Noah Felk (Komponist und Produzent) und TomPIGS (Manager und Fotograf) 2 Stunden bei Rblln.TV zu Gast und sprach unter anderem über ihr aktuelles Album „Digital Guilt“ (veröffentlicht unter CC BY-NC-SA 3.0), Creative Commons und die GEMA, der sie ja bekanntlich und verständlich nicht wohlgesonnen ist. Dazu gab es auch Musik vom Album und Wünsche der Band.

Wer den Live-Stream verpasst hat, kann zumindest den Audiopart nachhören, es lohnt sich:

ZOE.LEELA: „Natürlich muß die GEMA ihr verschissenes System loswerden“

Creative-Commons-Ikone ZOE.LEELA findet markige Worte über die GEMA im Interview mit motor.de.

Natürlich muss sich die GEMA reformieren und ihr verschissenes, altes und verkrustetes System loswerden und endlich aufhören sich auf dem uralten Vereinsrecht auszuruhen. Und natürlich wäre es auch von Vorteil, wenn gerade die, die du gerade angesprochen hast, dementsprechend ihren Arsch hochkriegen würden. Aber eigentlich geht es auch viel simpler, denn statt sich über die GEMA zu ärgern und dabei unnötig Energien zu verschwenden, sollte man einfach Alternativen schaffen, so wie wir das gerade tun. Ich glaube das ist letzen Endes viel wichtiger in dieser ganzen Debatte. Dieses Aufklärungsdefizit muss behoben werden. Letztlich sollte sich die Gesellschaft doch freuen über die unbegrenzten Möglichkeiten und Freiheiten, die einem das Internet und das digitale Zeitalter an sich bieten. Diese Tatsache muss verbreitet werden. Die Leute müssen einfach erfahren, was möglich ist.

Intesessant sind in diesem Zusammenhang auch ihre „4 Thesen zur GEMA„.

ZOE.LEELA hat gerade ihr Debüt-Album „Digital Guiltvia Motor Music (Rent a Record Company/rough trade) unter Creative Commons veröffentlicht.

(Foto: TOMPiGS)

Musikpiraten e.V. vs. GEMA

Musikpiraten e. V.Wahnsinn: Die GEMA behauptet einfach, dass sie für 5 Titel auf dem neuen „Free! Music! Contest“-Sampler die Rechte vertritt und die Urheber nur vergessen haben könnten, ihre Werke anzumelden. Beim Verein Musikpiraten e.V. ging daher eine Rechnung über 350,96 € ein. Dazu ist sie aufgrund der GEMA-Vermutung berechtigt, allerdings hat sie in der Vergangenheit schon unrechtmäßig abkassieren wollen.

„Der Musikpiraten e.V. müsse nun beweisen, dass die Namensgleichheit zufällig besteht. Nur wenn dies gelingt, würde dem Verein eine Gutschrift über den geforderten Betrag ausgestellt werden.“ heißt es in der heutigen Pressmitteilung der Musikpiraten.

Herr Kauß (VG Musikedition) kennt sich aus. Nicht.

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Creative Commons License photo credit: zebramaedchen

Der Verein Musikpiraten e. V., dem ich auch angehöre, hat eine Aktion gestartet, bei der Advents- und Weihnachtslieder, die unter einer Creative Commons lizensiert oder gemeinfrei sind, gesammt werden, um die neu erstellten Notenblätter Kindergärten und -krippen zur Verfügung zu stellen. Bisher sind schon 15 Lieder eingereicht worden, bis 30.11.2010 besteht noch die Möglichkeit, sich zu beteiligen.

Die Noten können dann kopiert und an die Eltern weitergegeben werden, ohne dass GEMA und VG Musikedition die Hand aufhalten können.

Vom Geschäftsführer der VG Musikedition habe ich bei laut.de („Gegen GEMA-Abzocke: Musikpiraten entern Kindergärten“) ein aufschlußreiches Statement gelesen:

Christian Kauß von der VG Musikedition sieht das anders: „Ich frage mich manchmal, ob Kindergärten auch vom örtlichen Handwerker verlangen, kostenlos zu arbeiten. Und ich bin überrascht, dass es jetzt so einen Aufschrei gibt. Alle Politiker und Parteien sind sich doch darin einig, dass Bildung nicht kostenfrei zu haben ist“, sagte er der SZ.

Herr Kauß scheint keine Kinder in Kindergartenalter zu haben, denn es ist in der Tat so, dass besonders private Einrichtungen auch auf Spenden und kostenlose Handwerksarbeiten angewiesen sind. So auch beim Umzug der Krippe, in die meine Zwillinge gehen, da haben viele Eltern tatkräftig mitgeholfen und das Material für diverse Holzgeräte hat ein lokaler Holzhändler gegen Spendenquittung geliefert.

Herr Kauß, sie vertreten doch sicher auch Herrn Nuhr, den können sie ja mal um Rat fragen. 😉