Morgen früh, wenn Gott will…

Unsere Söhne haben eine Spieluhr mit der Melodie des Liedes „Guten Abend, gut‘ Nacht“. In dem Text kommt folgende Zeile vor:

Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt.

Ich habe mir schon die Frage gestellt, was man einem Kind entgegnet, dass schon soviel Verstand hat, diesen Satz zu hinterfragen: „Was ist denn, wenn Gott nicht will, dass ich wieder geweckt werde?“ Überhaupt bin ich als Atheist unschlüssig, wie ich mit Religion in der Kindererziehung umgehen soll. Sollen die Jungs getauft werden oder nicht? Falls ja, soll ich ihre religiöse Erziehung unterstützen, boykottieren, sabotieren?

Bei der Konfirmation meiner jetzt 17-jährigen Tochter habe ich sogar am Abendmahl teilgenommen, weil ich glaubte (sic!), es würde ihr etwas bedeuten. Das war aber ein Trugschluß. Bei mir war es nicht anders, ich wurde getauft, habe mich konfirmieren lassen, aber einen aktiven Glauben habe ich nie entwickelt, weshalb ich dann 1994 aus der Kirche ausgetreten bin.

Zum Thema „Kinder und Religion gibt es einen sehr anregenden Artikel bei Ami, mit ebenfalls interessanten Kommentaren. Ich bin wie Ami der Ansicht, dass man seinen Kindern ethische Werte auch ohne religiosen Bezug vermitteln kann. Umgekehrt kann der Religions- oder Ethikunterricht nichts bewirken, wenn die Werte nicht auch in der Familie gelebt werden. Da unsere Jungs noch klein sind und das Thema „Taufe“ momentan nicht mehr akut ist, habe ich noch Zeit, mir über die Frage von Ami Gedanken zu machen und sie an meine Leser weiterzugeben:

Wie handhabt ihr das mit dem Glauben und der Vermittlung desselben und euren Kindern?

Via Anke Gröner.

  • Mathias

    Also mein Sohnemann wurde, wenn ich mich richtig erinnere, erst kurz vor der Schule gatauft. Er hat das selbst entscheiden, stand m.E. aber auch unter leichtem Druck der Mutter und der Oma. Ich habe h gefragt, ob er das wirklich will und er wollte wirklich. Vermutlich auch nur, weil er dann eine tolle - und das wissen die kleinen schnell - spendierfreudige Patentante bekommen würde. Ich persönlich glaube, dass sich die Kids in diesem alter eher an den Geschenken erfreuen, als wirklich "zu glauben" es sei das Richtige. Ich bin weder getauft noch konfimiert und auch nicht mehr in der Kirche. Wenn aber Sohnemann dann doch einen echten Glauben entwickelt und weitergehen will, dann stelle ich mich dem sicher nicht in den Weg, sondern lasse ihm die freie Entscheidung darüber. Ob ich das so durchbekomme steht noch zur Diskussion, aber so sehe ich das... Man sollte niemenden zu etwas zwingen, desse Auswirkungen er nicht absehen kann...

  • Andi

    Naja was soll ich dazu sagen.?? Die Zeile in einem Kinderlied brachte mich zum Suchen danach. Ergo stört mich irgendwie die Zeile --> Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt. Hat was von, ansonsten bist Du tot. Ganz davon abgesehen das ich von der Kirche im allgemeinen nichts halte und selbst auch keinen aktiven Glauben habe. Trotzdem versuche ich weder meine Frau noch meine kleine Tochter (wenn sie denn einen Glauben entwickeln sollte) zu beeinflussen. Jeder soll das handhaben wie er / Sie möchte. Also es steht bei uns noch alles nicht fest. Aber was meinen persönlichen Glauben angeht würde ich behaupten das er nicht wirklich vorhanden ist (Mag sein weil ich eher der Wissenschaftliche Typ bin oder eher zum Buddhismus tendiere.) Soviel dazu ;-)

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