Ich äußere mich auch noch zu Reich-Ranicki

schmidt-mrr

Marcel Reich-Ranicki, einer „der einflussreichsten deutschsprachigen Literaturkritiker der Gegenwart“ (Wikipedia) trat den Fersehschaffenden – zu denen er auch gehört – in den Arsch und wird dafür mancherorts auch noch gefeiert. Er, der uns jahrelang mit „Frau Löffler“ und „Herrn Karasek“ zu Tode langweilte und somit auch ein Teil seiner Kritik ist. Ja, ich habe keinen Sinn für Literatur, genau wie Herr Reich-Ranicki keinen Sinn für Comedy und Koch-Shows zu haben scheint. Wahrscheinlich gehören Kochbücher und Komödien auch nicht zur Literatur von Reich-Ranickis Gnaden.

Ich glaube der ältere Herr wird sich bei der Veranstaltung gefühlt haben wie Bushido bei einem 2-stündigen christlichen Liederabend, man kann sich vorstellen, wie er gelitten haben muß. Insofern habe ich Verständnis für seine übellaunige „Dankesrede“, die ja keine war, weil er den Preis nicht annahm, beklatschen werde ich ihn aber nicht.

Mittlerweile – ich schreibe schon recht lange an diesem Artikel – hat Reich-Ranicki sein Gespräch mit Tommy Gottschalk gehabt und sogar in Deutschlands größter Tageszeitung den BILD-Lesern erzählt, dass es auch einen Sender namens arte gibt. Ganz großes Affentheater, wenn ihr mich fragt. Natürlich kommt viel Schund in Fernsehen, genau wie es viel Schundliteratur gibt, aber das liegt immer noch im Auge des Betrachters und jeder kann mit der Fernbedienung über das aktuelle Programm abstimmen, entweder weiterzappen oder einfach mal ausschalten. Ich sehe mir auch lange nicht mehr alle „Comedy“-Sendungen an, denn nicht alles ist auch beim dritten Aufguß noch lustig, aber wer noch über Mario Barth lachen kann, bitte sehr.

Einen schönen Vergleich zu Marcel Reich-Ranicki fand mein Namensvetter „Dirty Harry“:

Das ist ein bisschen so, wie wenn ich sage: „Ich war beim Fußball und da haben alle kurze Hosen an, das hat mich doch sehr überrascht“

So, genug geschrieben, besser spät als nie, ein Entwurf weniger. 😀

  • elsbesen

    Ich finde es wichtig festzustellen, dass Herr R-R in erster Linie festgestellt hat, dass er sich bei dieser Preisverleihung in der Reihe der vorher gepriesenen nicht wohl fühlte. Da wollte er kein Teil von sein. Deswegen war er der Meinung, dass dieser Preis nix für ihn ist. Das finde ich legitim und das unterstützt ja letztendlich auch deine These von kann-doch-jeder-gut-finden-was-er-will. Der Marcel, der wollte halt nicht der Kumpel von Atze und Lafer sein. Oder?

  • Micha

    Jetzt weiß ich auch, warum für ihr Lebenswerk ausgezeichnete gern mal von hinten auf die Bühne geführt werden kommen: Um ihnen die Strapazen des Rahmenprogrammes zu ersparen. Hätte man das bei Marcel bloß auch getan.

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert